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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Für ein paar Euro die Seele verkaufen ... die Telematiktarife in der Versicherung


VITO-Power
22.05.2015, 06:17
Mit Routenaufzeichnung und Übermittlung von Geschwindigkeit, Beschleunigungen und Bremsungen erfolgt die Totalüberwachung des Fahrers.
Dabei ist es allerdings so, dass solch ein Programm nichts über die jeweilige Verkehrssituation weiss und auch nicht die Fahrkünste des Fahrers einschätzen kann.
Totalüberwachung mit Tendenz zum Streit über die Bewertung von Notbremsungen, weil der "defensiv" fahrende Rentner rechts vor links übersehen hat. Kartenfehler (wer kennt sie nicht, die Unstimmigkeiten von Gescheindigkeitsbegrenzungen bei Navigationsgeräten) und Baustellen, durch die man ungestraft rasen darf ... wie soll die Beurteilung funktionieren, wenn Verkehrsabhängige Tempobegrenzungen nicht erfasst werden, oder die Rotlichtverstösse.
Ich sehe sie schon vor mir, die Zunahme der Mittelspurschleicher und Sanftbeschleuniger, die lieber nicht voll auf die Bremse treten, weil dann die Versicherung teurer wird ...
Das System ist total krank und eher Marketinggag.
Der Kunde muss die Hardware kaufen um bei der Sparkassenversicherung 5% zu sparen.
Die Huk verspricht bis zu 400 Euro Ersparnis im Jahr, so hoch ist bei den meisten gerade die Jahresprämie. Zur Motivationserhöhung und um Akzeptanz zu schaffen, wird es aber gewiss Tariferhöhungen geben. Schliesslich gibt es ja dann die neuen "Spartarife"
Ich bin mal gespannt, wer dann bei Autobahnauffahrten beschleunigt oder bremst, um Platz für Auffahrende zu machen, wenn ein Programm dafür das Punktescoring verschlechtert.
Gut ist natürlich, wenn das Finanzamt Zugriff auf die Routen erhalten würde, braucht man kein Fahrtenbuch mehr ...

Ich fürchte, dass es genug Dumme gibt, die sich darauf einlassen werden. Sparen werden, wenn überhaupt, nur die Versicherung.
Der Herr Dudenhöfer, der ja immer gerne ungefragt sein Gesülze herausposaunt, hat es auf den Punkt gebracht.
Die Versicherung passt zum Zeitgeist des Egoismus und der Verdummung. Warum soll "ich" mit meiner Versicherung für Schäden von anderen mitbezahlen ... tschüss Solidarität und Versicherungsprinzip der letzten Jahrzehnte ...

Und ganz persönlich ...
Ich fahre seit 25 Jahren ohne einen verschuldeten Versicherungsschaden, auch privat musste noch nichts reguliert werden. Ich bin mir aber sicher, dass ich eher draufzahlen müsste, bei einem Fahrstil, der auf 40.000 km die Bremsscheiben wegrubbelt ...
Kann so ein System wirklich sinnig sein ...
Wird durch die Prozentregelung nicht genug Ausgleich geschaffen und Anreiz unfallfrei zu fahren? Wer mag denn gerne sein Leben auf der Festplatte der Versicherung gespeichert sehen?

HHH1961
22.05.2015, 21:33
Wo ist das Problem? Das Gute an diesen Tarifen ist doch, dass man sie nicht wählen muss.

v-dulli
22.05.2015, 21:45
Wo ist das Problem? Das Gute an diesen Tarifen ist doch, dass man sie nicht wählen muss.

Das schlechte an diesen Tarifen ist dass sie die hirnlosen Marketingopfer ansprechen und davon gibt es inzwischen mehr als einem lieb sein kann - sparen ist ja sooooo geil - und die Anderen werden irgendwann dafür bezahlen müssen diese Option abwählen zu dürfen.

nerano
22.05.2015, 21:45
Vito-power, da hast Du Recht! Und dann schaffen wir noch das Bargeld ab und berechnen die Maut so wie bei den LKW´s und dann müssen wir vielleicht auch keine Steuererklärung mehr abgeben, denn die wissen ja schon alles....

alexanderpeter
22.05.2015, 22:13
Mit Routenaufzeichnung und Übermittlung von Geschwindigkeit, Beschleunigungen und Bremsungen erfolgt die Totalüberwachung des Fahrers.
Dabei ist es allerdings so, dass solch ein Programm nichts über die jeweilige Verkehrssituation weiss und auch nicht die Fahrkünste des Fahrers einschätzen kann.
Totalüberwachung mit Tendenz zum Streit über die Bewertung von Notbremsungen, weil der "defensiv" fahrende Rentner rechts vor links übersehen hat. Kartenfehler (wer kennt sie nicht, die Unstimmigkeiten von Gescheindigkeitsbegrenzungen bei Navigationsgeräten) und Baustellen, durch die man ungestraft rasen darf ... wie soll die Beurteilung funktionieren, wenn Verkehrsabhängige Tempobegrenzungen nicht erfasst werden, oder die Rotlichtverstösse.
Ich sehe sie schon vor mir, die Zunahme der Mittelspurschleicher und Sanftbeschleuniger, die lieber nicht voll auf die Bremse treten, weil dann die Versicherung teurer wird ...
Das System ist total krank und eher Marketinggag.
Der Kunde muss die Hardware kaufen um bei der Sparkassenversicherung 5% zu sparen.
Die Huk verspricht bis zu 400 Euro Ersparnis im Jahr, so hoch ist bei den meisten gerade die Jahresprämie. Zur Motivationserhöhung und um Akzeptanz zu schaffen, wird es aber gewiss Tariferhöhungen geben. Schliesslich gibt es ja dann die neuen "Spartarife"
Ich bin mal gespannt, wer dann bei Autobahnauffahrten beschleunigt oder bremst, um Platz für Auffahrende zu machen, wenn ein Programm dafür das Punktescoring verschlechtert.
Gut ist natürlich, wenn das Finanzamt Zugriff auf die Routen erhalten würde, braucht man kein Fahrtenbuch mehr ...

Ich fürchte, dass es genug Dumme gibt, die sich darauf einlassen werden. Sparen werden, wenn überhaupt, nur die Versicherung.
Der Herr Dudenhöfer, der ja immer gerne ungefragt sein Gesülze herausposaunt, hat es auf den Punkt gebracht.
Die Versicherung passt zum Zeitgeist des Egoismus und der Verdummung. Warum soll "ich" mit meiner Versicherung für Schäden von anderen mitbezahlen ... tschüss Solidarität und Versicherungsprinzip der letzten Jahrzehnte ...

Und ganz persönlich ...
Ich fahre seit 25 Jahren ohne einen verschuldeten Versicherungsschaden, auch privat musste noch nichts reguliert werden. Ich bin mir aber sicher, dass ich eher draufzahlen müsste, bei einem Fahrstil, der auf 40.000 km die Bremsscheiben wegrubbelt ...
Kann so ein System wirklich sinnig sein ...
Wird durch die Prozentregelung nicht genug Ausgleich geschaffen und Anreiz unfallfrei zu fahren? Wer mag denn gerne sein Leben auf der Festplatte der Versicherung gespeichert sehen?



Guten Abend Rolf,

das befindet sich noch, betone noch, in der Test fase. Ob das kommt, steht noch in den Sternen. Die HUK arbeitet daran.

Da gebe ich Dir voll Recht, sollte das kommen, dann auch von mir Nein Danke.

Verschiedene Versicherung arbeiten daran ihre Beiträge zu reduzieren um mehr Kunden zu erhalten. Um vielleicht günstiger am Markt zu aggregieren.

Das sieht man ja auch schon bei den heutigen Versicherungstarifen, Zitat: keinen zweiten Fahrer, Garage, etc. etc.

Wo endet das, dass ist die große Frage.

Kommt vielleicht auch die Frage der Versicherer, wie lebst Du, mit Frau, ohne Frau, mit Kinder, ohne Kinder, wie viel Bier dringst du. Kann man alles nachvollziehen.

VITO-Power
23.05.2015, 09:41
Bei der Sparkassenversicherung ist der Test mit 1000 Kunden schon in der Endphase.
Die Huk plant für 2016 einen Tarif ... die Sterne sagen, dass es kommen wird ...

Die Tarife mit Werkstattbindung sind ja auch angenommen worden. Ich habe mit vielen Werkstätten zu tun, die diese Leistungen erbringen ... ich spare mir O-Töne ...
Da hier für weniger als eine halbe Tankfüllung auf ganz viel Leistung verzichtet wird, befürchte ich, dass die Telematik - Tarife angenommen werden.
In der Folge werden die normalen Tarife dann deutlich teurer, während man bei den neuen Tarifen faktisch nichts spart (wie bei der Werkstattbindung)

Ich kann nur hoffen, dass die vielen Streitereien um das Scoring der Fahrverhalten, die zu erwarten sind, diesem System das Wasser abgraben ...