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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Garantie-Paket vs. Eigenleistung bei Verschleißteile


broes
30.04.2011, 10:09
Hallo zusammen,

folgendes Thema:
# Meine linke hintere Bremse stellt sich nicht mehr komplett zurück, d.h. wenn sich nach längerer Fahrt (> 20min.) Komponenten erwärmen, liegen die Bremsklötze an der Scheibe an und quietschen (Werkstattmeister meint, ich bremse zu wenig!)
# Reparaturangebot für Tausch der hinteren Bremsklötze liegt vor. (152,13 EUR all incl.)
# Ich habe das Garantie-Paket für 3. und 4. Jahr abgeschlossen.
# Ich bin Club-Mitglied.

Frage:
Ich habe einen Schrauber meines Vertrauens, der mir die Bremsklötze wechseln würde. Lt. Unterlagen zum Garantiepaket ist eine Voraussetzung für Garantieransprüche, dass "vom Hersteller vorgeschriebenen oder empfohlenen Wartungs-, Inspektions- und Pflegearbeiten (...) in einer Vertragswerkstatt" durchgeführt werden.

# Hat eine "private" Instandsetzung der o.g Komponenten Einfluss der Garantieanspruch?
# Beziehen sich die "vorgeschriebenen oder empfohlenen Wartungs-, Inspektions- und Pflegearbeiten" nur auf Assyst A und B oder auf "Alles und Jeden"?

Nicht dass ich besonders knausrig wäre, aber mit Ersatzteilen zum Club-Rabatt und privater Unterstützung könnte ich das Problem eben doch etwas günstiger lösen als über eine Vertragswerkstatt, v.a. da Verschleißteile ja aus der Garantie herausgenommen sind.

Wer von Euch kennt sich dazu aus und kann mir weiterhelfen?
Besten Dank im Voraus


Stefan

princeton1
30.04.2011, 11:05
Tach Stefan,

das hast Du jetzt aber alles sehr kompliziert dargestellt...!

Da Bremsbeläge in die Kategorie Verschleißteile fallen, haben die mit Deiner Garantieverlängerung nix zu tun. Folglich ist es dann auch wurscht, ob selbrige in einer offiziellen MB-Werkstatt oder bei einem (hoffentlich!) versierten Schrauber eingesetzt werden.

Wenn Du da günstiger ran kommst, entweder über diesen Club, einem elektronischen Auktionshaus oder einem Zubehörfachgeschäft, dann mache es einfach!

Allerdings, würde das einfache Wechseln der Beläge nicht unbedingt Abhilfe Deines Problems schaffen!
Dein beschriebenes Problem erklärt sich folgender Maßen: Die Führungsflächen auf denen die Bremsbeläge in der Bremszange entlang gleiten sollen, sind häufig stark verrostet. Wenn nun einfach nur neue Beläge auf den durch Rostbildung verengten Gleitraum "eingequetscht" werden, wirst Du nicht viel Verbesserung erhalten.
Will damit sagen, wenn Deinen alten Beläge noch genügend Materialstärke aufweisen, brauchst Du gar keine Neuen! Dann würde die Demontage und gründliche Laufflächenbereinigung völlig ausreichen! Das gut dosierte Aufbringen von Kupferpaste auf den Laufflächenbereich würde für eine quitschfreie Nachhaltigkeit sorgen!

Um nervige Quitschgeräusche während des Bremsvorgangs zu verhindern, empfiehlt es sich die alten- oder auch neuen Beläge an den Kanten mit einer Feile etwas abzurunden. Die Quitschgeräusche entstehen immer nur dann, wenn die "scharfen" Außenkanten der Beläge leicht verkantet auf die Bremsscheiben auftreffen.
Und etwas Kupferpaste auf der Rückseite des Bremsbelags hilft auch!

Gute Besserung:760:

tschüss

Nico

broes
30.04.2011, 11:40
Hallo Nico,

besten Dank für Deine Antwort!

Keine Angst, mein Schrauber ist versiert! :-)

Nach Begutachtung des Autos war "Tausch der Bremsklötze" das Analyseergebnis des Werkstattmeisters. Wenn's ausreichend sein sollte, die Bremsanlage zu zerlegen, zu reinigen und anschließend wieder zusammenzubauen - umso besser. Ich gehe 'mal mit Deiner Methodik ins Rennen, Teiletausch kann ich dann später immer noch machen.

Ich wollte einfach auf der sicheren Seite sein und hab' deshalb im Forum nachgefragt.

LG
Stefan

drdisketti
30.04.2011, 12:43
Nico hat wahrscheinlich Recht: alles ausbauen (am besten gleich auf beiden Seiten) und gründlich reinigen.

Die 639er Bremszange ist meines Wissens hinten ein Schwimmsattel, d.h. achte auch auch die Führungsbolzen.

Neue Beläge nur, wenn die alten weniger als 5 mm Belagstärke aufweisen.

Die Lage der ausgebauten Klötze merken - dann brauchen sie sich nicht erst wieder einbremsen / anpassen.

Garantieverlängerung: Wartungsdienste beim Freundlichen machen lassen und keine eigene Unfallreparatur in Bezug auf die Rostgarantie halte ich für die wichtigsten Eckpunkte. Und kein Chiptuning.

Gruß Reinhard

broes
30.04.2011, 19:00
Hallo Reinhard,

besten Dank für die Zusatzinfos.


Stefan