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Alt 10.10.2014, 08:21
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Viel Unwissen, das hier propagiert wird. Ich habe jeden Tag damit zu tun, allerdings in der IT und nicht in der Produktion, macht aber keinen Unterschied. Und wer mal eine Servicebeschreibung für einen Werkvertrag gemacht hat, weiß wovon ich rede.

Werkvertrag: Ist ein Vertrag zwischen (AN) Auftragnehmer und (AG) Auftraggeber, bei dem ein "Gewerk" beauftragt wird. Nicht mehr und nicht weniger. Für das Gewerk bekommt der AN eine verhandelte Summe. Die ist Fest und hinterher nicht mehr verhandelbar!

Zu Deutsch: Ich will ein Haus haben. Dann beauftrage ich eine Firma das Haus zu bauen, Schlüsselfertig! Ich bestimmte lediglich die Größe des Hauses, die Farbe, die Form usw, eben alles was mit dem "Gewerk" zusammen hängt. Darüber einigt man sich "vorher" in einem Vertrag. Nachverhandlungen sind möglich, aber sehr sehr schwer und aufwendig und unter umständen auch teuer.

Ich bekomme am Ende des Gewerkes den Schlüssel des Hauses und ziehe ein. Fertig. Der AG bekommt seine Geld.

Was in der Zwischenzeit passiert ist, geht mich nichts an. Darf es auch nicht, weil ich einen Vertrag mit dem Unternehmer habe. Er ist für ALLES was in der Zeit bis zum Einzug passiert, verantwortlich. Auch für das Personal. Und auch für seine Bezahlung. Ich kann und darf mich in seine Belange nicht einmischen, das ist gesetzlich geregelt. Ich darf "Hinweise" geben. Ich darf auch Verfehlungen anmahnen. Es werden in solchen Verträgen auch Pönale gesetzt. Die können auch gezogen werden. Aber im Großen und Ganzen habe ich kaum eine Handhabe.


UND HIER KOMMT DAS PROBLEM: Als AN habe ich keinen Einfluss darauf welche Personen das Gewerk verrichten werden. Wenn der AN einen Subunternehmer beauftragt, dann kann ich das nicht verhindern. Es ist sein Recht. Das Recht bekommt er vom Gesetzgeber. Wenn dieser Sub noch einen Sub einstellt, dann ist das wiederum das Problem des AN, nicht meines. Es ist mir vom Gesetz verboten mich dort einzumischen. Ich habe KEINERLEI Handhabe. Ich kann leider nichts dafür, das sich jeder Sub die Taschen vollstopft und am Ende dem Arbeiter nichts oder kaum etwas übrig bleibt.

Wenn ihr hier also wollt, das sich daran etwas ändert, dann müsst ihr euch an eure Politiker wenden, die dann die nötige Änderungen im Gesetz einleiten können.


Der Beitrag vom SWR ist leider völlig falsch und dumm. Schlecht recherchiert und auch unsachgemäß wiedergegeben. Sensationsjournalismus, nennt sich das. Wenn der Reporter sich wirklich ernsthaft mit dem Thema auseinander gesetzt hätte, wäre der Beitrag langweilig und vor allem trocken geworden. Denn man muss erst einmal wissen was ein Werkvertrag ist und auch die gesetzlichen Hintergründe kennen.

Ich kann euch aber eines versichern: Die monetären Höhen bei der Beauftragung des Gewerkes reichen IMMER aus um den Arbeitern das selbe Geld oder wenigstens annähernd das selbe Geld zu geben, wie den eigenen Mitarbeitern. Wer was anderes behauptet hat einfach keine Ahnung. Ich beziehe mich bei dieser Aussage auf den Fernsehbeitrag.

Geändert von DMA (10.10.2014 um 08:23 Uhr)
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