Zitat:
Zitat von Mylo
Guten Morgen
Leider und es ist doch doof ,es ist doch egal wo her....
Gruß Mario
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Mario,
ganz so unwichtig ist das nicht wo jemand her kommt. Erst recht nicht wenn man sich auf Augenhöhe treffen möchte.
Wurzeln, Lebensbereiche/Lebensgeschichten zu kennen, ist doch dann notwendig. Zum einen um den Gegenüber nicht zu kränken, zum anderen eine bedingte Feste zu haben, wo man sich gegenseitig abholen kann.
Dinge die hier Selbstverständlich sind, müssen anderen Orts noch lange nicht selbstverständlich und oder bekannt sein.
Da ich überall Ausländer bin außer in D-Land, verhalte ich mich im Ausland auch als Gast.
So was wie Staat im Staat gab es sonst wo! Somit gab es unterschiedliches für beide Seiten.
(Einiges wurde ja schon erörtert.)
Wer jetzt meinte seine Staats- wie Lebensform ginge mit der „absoluten Wahrheit“ einher, der habe alles falsch gemacht, sage ich.
Wenn Ossi oder Wessi, dann zeigt es doch nur auf, wo Wurzeln liegen. (Was wird also negatives mit hineingeworfen, um es nicht mehr hören zu können!)
Ich kann mit einem Bayern nicht so umgehen wie mit einem Norddeutschen, oder umgekehrt. Von daher gibt es für mich kein „Geschmäckle“.
Wenn ich nur NRW nehme, dann ist ein Rheinländer was völlig anderes als ein Lipper. Wenn ich um beides nicht weiss, wird das nix mit dem Rheinländer so wie dem Lipper. Und das in einem Bundesland. :-D
Es gab Jahre da wurde in Stukenbrock mehr Karneval gemacht als in Kölle.
Anekdoten wollen ja manche nicht. Mir wurrrrschd, da es meine Geschichte ist. :-D
Meine Mam hatte einen Kriegsfreund aus der Nähe von Bad Elster.
Zum Ende vom Zweiten wurde dem Ostdeutschen oft der Fronturlaub gestrichen!
Gerard bekam ihn weil die Adresse von meiner Mam, sprich, von meinen Großeltern angegeben wurde. Er also zwei Tage bei uns und dann hat er seine Heimat aufgesucht. Ein paar Tage vorm Ende seines F.U. somit wieder bei uns. Dann von Paderborn aus wieder an die Front. (Zwei oder dreimal lief das so.)
In dem ganzen Nachdurcheinander verlief sich das, aber Mitte der Fünfziger lebte die Brieffreundschaft wieder auf. Meine Mam hatte inzwischen meinen Paps geheiratet und Gerard seine Herta. Ein Jahr vor dem Mauerdingens ist meine Mam rüber mit Autochen und hat die beiden Besucht. (Wer um die Zeit wusste kannte den Stress um so was hinzubekommen. Auch mussten Reiseziele die meine Mam mit Herta wie Gerard gemacht haben, zuvor angegeben werden.)
Das ein Jahr später alles anders wurde, hatte da keiner auf dem Zettel! (Im Untergrund soll aber schon was gelaufen sein!)
Gerard und Herta waren dann das erste Mal 1990 bei uns, also in meiner alten Heimat. Durch den ganzen Briefverkehr (trotz der zum Teil geöffneten) gab es so eine hohe Vertrautheit wie ich sie nur von wenigen Menschen in der Tiefe kannte/kenne. (Blutsfamilie außen vor.)
Dass meine Mam, meine Damalige und ich dann auch bei Gerard wie Herta waren, dürfte sich erklären. Aber auch dort für mich Heimat.
Wenn also im Kopf, egal in welchem, was kneift, wird eine Mauer nur vorgeschoben. Gründe sind doch an anderer Stelle zu suchen!
Wenn ich keine positiven Geschichten habe, liegt das nur bei anderen oder wie?!?!
Was hatte vor ein paar Wochen ein Bombenleger aus Thüringen als einen Grund. (Der gute ist Sprengmeister und hat in meiner Gegend schon mal zu tun.) „Der Ossi kommt deutlich öfters mit Neid nicht zurecht, als ein Wessi.“
Wenn sich somit jemand auf die Suche machen möchte um faules Obst finden zu wollen, das kann man an vielen Stellen finden.
Ich schneide nur die Stelle aus die mir nicht gefällt und esse den Apfel trotzdem. Wer das im Kleinen nicht schafft, wird im Großen wohl auf Unüberwindbares stoßen müssen!
Ich habe einen Freund, dem sein Frauchen ist ein Grauß. Ihr gehe ich völlig aus dem Weg und wenns nicht anders geht, brauche ich nur einen Satz und es Ruhe mit der Jammerei.
Er ist ein völlig anderer Typ und ich kann da gut Differenzieren.
Andere haben ihn nicht als Freund. Weil sie es mit Frauchen nicht hinbekommen!
Nachtrag: Wo dürften denn Gründe für den genannten Neid liegen? Für mich erklärt sich der so. In dem einen Regime konnte jeder alles werden was er wollte. (Was auch Unsinn ist.) In dem anderen hat das Regime alle gleich gehalten/halten wollen. Dann wo das geändert wurde, konnten Leute für ihren Erfolg laufen, loslaufen. Wer dann um den Preis nicht laufen wollte, hat aber gesehen wo das hinführen kann mit „Erfolg“.
Wenn man´s dann nicht gönnt, ist Neid eine Folge.
Das ich bei Gerard nichts von solchen Dingen gespürt/erfahren haben liegt wo ran! Vielleicht weil er in drei Staatsformen groß geworden ist!
Warum gibt es den Sachsenstolz, woher rührt der? Aus dem Lockbau. Die in Chemnitz gebaute XX wurde später zur Baureihe 18.0 benannt, was ein Meilenstein war. Da durften alle Stolz drauf sein die was damit zu tun hatten.
Warum geht der Ostkumpel steiler als der Westkumpel? Weil der Zusammenhalt tiefer Verwurzelt ist.
Also, wer nichts hat wo man Stolz drauf sein möchte, macht für mich was verkehrt.
Einen Neid irgendwo anzulegen, der schlechteste Weg den ich mir vorstellen kann.
Wo ein Startpunkt ist, ist egal. Was ein einzelner aus seinen Möglichkeiten macht, darf ihm selber egal sein.
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MfG, Klaus
Ihr wundert euch dass ich so anders bin? Ich wundere mich das viele so gleich sind.
Geändert von Cooper40 (14.12.2019 um 17:27 Uhr)
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