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Zitat von demokrit
Der Unterschied liegt in der Aufreinigung. Die LKWs arbeiten mit hochwertigen geschlossenen Systemen. Benötigt werden ~5% AdBlue im Verhältnis zur verbrauchten Dieselmenge. Diese Systeme sind zum einen teuer (und besitzen auch noch mehrere weitere Stufen) und brauchen zum anderen große AdBlue-Tanks (bei LKWs bis zu 80l). Zudem ist AdBlue relativ teuer. Aber ein Euro VI LKW fährt tatsächlich auch im Realbetrieb unter den vorgeschriebenen 0.4mg NOx/km.
Bei PKWs hingegen wird gespart wo es geht und die AdBlue-Zufuhr so oft wie möglich (mit großzügiger Interpretation der gesetzlichen Richtlinien) abgeschaltet. Um sonst die 30tkm bis zur nächsten Inspektion zu kommen, müsste man für Deinen GLK einen 150l Tank verbauen. Oder wie oft füllst Du AdBlue nach?
Hier gibt es noch ein paar mehr Details: http://www.ingenieur.de/Themen/Klima...chmutziger-Lkw
PKWs stoßen unter Realbedingungen (Stickwort Schummelsoftware) in Tests bis zum 17fachen der Grenzwerte aus.
Es hat seinen Grund, warum VW plötzlich problemlos in der Lage ist, durch einfache Komponenten und im wesentlichen Software-Updates seine Autos von einem auf den anderen Tag unter die Grenzwerte zu bringen...
Ist rein der Spar- und Optimierungspolitik der Hersteller geschuldet. Wenn sie wollten, können sie auch im Realbetrieb die Grenzwerte einhalten (Man schaue auf die neuen umgerüsteten VWs)... Der NOx Ausstoß im Realbetrieb beim Opel Zafira z.B. konnte durch einfache Umrüstungen über 75% gesenkt werden...
Wovon allerdings noch keiner redet ist die hochgiftige Isocyansäure, die zumindest in geringen Mengen bei der Reduktion mit AdBlue entsteht. Das wird vermutlich der nächste Umweltskandal. Langfristig gesehen sind Verbrennungsmotoren - zumindest in Ballungsgebieten wie Großstädten - generell wohl nicht zukunftsfähig.
http://www.usl.de/kostenrechnung-kal...tte-beute.html
http://www.deutschlandfunk.de/tuecki...ticle_id=28422
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Die Aufreinigung beim Actros ist prinzipell nicht anders als beim GLK auf jedem Fall aber grösser. MB hat BlueTec schon sehr lange und in verschiedenen Versionen(mit und ohne AdBlue(trocken/ nass)) im Einsatz und ist vom "Sparzwang" nicht ganz so geplagt wie andere Hersteller. Wenn ich mich nicht Irre war VW an dieser Entwicklung mit beteiligt nur wurde dann wohl doch eher ein anderer Weg eingeschlagen.
Mein GLK hat einen Serviceintervall von 1 Jahr und 25 tkm bei einem AdBlue-Tank von 27l und diese verbraucht er auch mehr oder weniger - verbraucht somit ~1l/ 1000 km.
Leider finde ich jetzt den entsprechenden Test nicht mehr aber dabei lag die V-Klasse mit AdBlue im Realbetrieb unter dem Soll und das noch recht deutlich - ich meine um Faktor 0,8.
Dass die Hersteller nicht mehr tun als sie müssen ist zwar moralisch nicht ganz sauber aber, glaube ich, nicht verwunderlich und das sie mehr können ist auch klar.
Der GLK 250 BlueTec hat schon 2012 und somit recht lange vor Einführung von Euro VI diese Norm erfüllt und dafür habe ich den und nicht den 350er gekauft. Auch ist es mir möglich ihn relativ nahe an den Verbrauchsangaben(errechneter Langzeitdurchschnitt von ca. 6,7l) zu bewegen und das ohne wirklich langsam zu sein und ganz sicher ohne zu schleichen. Dabei ist mein täglicher Einsatzprofil weit von den Vorgaben des NEFZ entfernt.
Vielleicht sollten wir mal anfangen den Politiker auf die Füsse zu treten denn die sind für die Gesetzgebung zuständig und verantwortlich. So lange die sich von der Wirtschaft "kaufen" lassen wird sich am Umweltschutz nicht wirklich viel verbessern.
Die Prüfverfahren für Verbrauch und Emmission waren schon immer weit von der Realität entfernt und daran hat sich, trotz "neuem" Prüfverfahren, nichts geändert. Jetzt zu schreien ist einfach verlogen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich will hier keinen Hersteller in Schutz nehmen und ganz sicher können die viel mehr machen nur sollten wir überlegen wie und worüber wir diskutieren und vielleicht auch mal unseren Fahrstil überdenken. Umweltschutz beim Auto fängt schon vor dem Drehen des Zündschlüssels an und geht deutlich über den rechten Fuss weiter.
Die elektromibilität ist auch so eine Sache. Anstatt den Umsatz der Hersteller mit irgendwelchen ****** Premien zu fördern sollten man vielleicht zuerst in die saubere Stromerzeugung und eine entsprechende Infrastruktur investieren. Was nützt mir ein E-Fahrzeug wenn der Strom atomar oder mit Kohle erzeugt wird und ich für den Weg nach, z.B., Dreieich(wo das ist muss ich Dir nicht sagen ;-)) schon, überspitzt, 2 Tage brauche weil die Reichweite nichts taugt und das Aufladen der Batterie Umwege und viel Zeit erfordert? Die Bahn ist, bei ihrer Zuverlässigkeit, auch keine Alternative. Dazu kommt dass sie anstatt mehr für den Güterverkehr zu tun sich mehr in Richtung Strassentransport orientiert.
Auch die Abwrackpremie war ecologisch nichts anderes als eine Subventionierung der Industrie mit Steuergeldern.