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Alt 12.03.2015, 01:00
Blue Planet Explorer
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Erst ein sentimentaler Aufsatz in dem der gute Professor immer wieder die Angst vor dem Untergang der deutschen Kultur samt Wissenschaft und Technik durch Überfremdung beschwört. Deutsche werden zu Fremden im eigenen Land. Allerdings muss er sich korrigieren, es sind doch nicht so viele Türken, die nachkommen. Ein ganzer Abschnitt mit sämtlichen abgedroschenen Klischees über andere Länder. Dann unverhofft ein Aufsatz über Frauen und Beruf. Zum Schluss ein Rundumschlag gegen die Uni Lübeck, die Medien, Politiker usw.

Ein paar der dollsten Aussagen:
Türken sollen zuhause Deutsch sprechen und Deutsche sollen „Zum Geburtstag viel Glück“ singen und nicht mehr „Happy Birthday“. (Soll doch jeder in den eigenen vier Wänden reden und singen wie er will!)
Schwarze soll man Neger nennen, ungeachtet der Tatsache, dass der Begriff entwürdigend ist, da er an die Sklaverei erinnert. (Wo ist das Problem, einen neutralen Begriff zu verwenden?)
Wir brauchen keine Zuwanderung, um die Renten zu finanzieren, wir können ja den Gürtel etwas enger schnallen. (Naja, er vielleicht, viele andere nicht.)
Landwirtschaftliche Höfe könnten zum Teil an Zuwanderern verschenkt werden. (Wie bitte? Habe ich da etwas verpasst?)

Fazit: Alles etwas sentimental und erschreckend oberflächlich für einen Professor. Das Problem ist doch anders gelagert: nicht die Zuwanderung ist das Problem für die Kultur, sondern, dass eine Kultur nur dann erhalten bleibt, wenn sie gelebt wird. Aber gerade diejenigen, die den Verlust der Kultur am lautstärksten beklagen, wissen meistens am wenigsten, was diese ausmacht. Wenn sie es wüssten, hätten sie nicht so große Angst. Da lohnt vielleicht ein Vergleich zwischen den neuen Bundesländern und etwa Bayern.
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