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vianonuevo 18.10.2013 14:33

Motoren mit gutem Sound ...
 
Ganz häufige lese ich hier im Forum vom Sound des Sechszylinders und es scheint als ob der Klang für viele das wichtigste Argument im Vergleich zu gleich starken oder evtl sogar stärkeren Vierzylinder-Motoren ist.

Aber was wäre wenn jetzt ein gleich starker Vierzylinder genauso "gut" wie ein Sechsylinder klingen würde, oder vielleicht sogar wie ein Ferrari oder ein amerikanischer V8 ???


Elektronik formt Auspuff-Sound


Fachartikel von Alfred Vollmer
Ein neues Technologiepaket ermöglicht jetzt eine aktive Beeinflussung und Formung des Auspuff-Geräuschs mit Gegenschall und speziellen Lautsprechern, die im heißen Abgasstrang untergebracht sind.
Bisher beeinflussten die OEMs den Klang und das Geräusch von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren im Wesentlichen mit Hilfe von passiven Elementen, indem sie den Auspuff in mechanischer Hinsicht entsprechend auslegten. Ein neues Technologiepaket, das aus den Elementen „ActiveSilence“ und „ActiveSound“ besteht, ermöglicht jetzt eine aktive Beeinflussung und Formung des Auspuff-Geräuschs. Möglich wird dies mit speziellen Lautsprechern, die im heißen Abgasstrang untergebracht sind.
Wenn am Steuergerät eines verbauten Abgas-Lautsprechers die entsprechenden Parameter anliegen, dann wäre es sogar möglich, einen Kompaktwagen mit dem Sound eines Ferraris auszustatten. Dieser Sound kommt dann direkt aus dem Abgas-Endrohr und damit exakt von der Stelle, wo jeder es erwartet. Dies ist sicherlich ein sehr extremes Beispiel, aber es zeigt die Möglichkeiten dieser neuen Technologie auf, die das Esslinger Unternehmen Eberspächer entwickelt hat. Weil die Entwickler des Auspuffsystems sich damit während der mechanischen Design-Phase nicht mehr um den Sound kümmern müssen, können sie sich ausschließlich auf Umwelt- und andere Aspekte konzentrieren, während der passende Sound zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt wird.

Da sich der Klang des Auspuffs, so zu sagen der akustische Fingerabdruck des Fahrzeugs, durch Parameter-Einstellungen in einem Steuergerät ergibt, erhalten die OEMs eine ganz neue Flexibilität, während gleichzeitig ganz neue Designabläufe mit viel kürzeren Durchlaufzeiten möglich werden.

Erster Schritt: Gegenschall einspielen

Damit der Auspuff eines Fahrzeugs auch die gesetzlich festgelegten Geräuschvorgaben erfüllt, muss der Auspuff individuell an den jeweiligen Fahrzeugtyp angepasst und kalibriert werden. Wenn die Entwickler das Geräusch mit passiven Methoden (Dämpfung) beeinflussen, dann ist hierfür auf Grund der notwendigen, volumen-intensiven Dämpfungsglieder ein relativ großer Bauraum erforderlich, während sich gleichzeitig der Abgasgegendruck erhöht, was wiederum einen höheren Kraftstoffverbrauch und damit größere CO2-Emissionen zur Folge hat.
„Mit ActiveSilence von Eberspächer wird das Layout der Abgasanlage einfacher“, erklärt Olaf Schmidt, Marketing Manager bei Eberspächer Electronics. „Möglich wird dies durch einen Aktor samt integriertem Lautsprecher und einem Steuergerät mit integriertem Verstärker.“ Die Steuerung berechnet aus den Daten des Motorsteuergeräts und eines Sensor-Mikrofons in der Abgasanlage den erforderlichen Antischall, um bestimmte, vorher festgelegte Frequenzen auszulöschen. Dieses „Verfahren zur Dämpfung von Schallschwingungen“ ließ sich Dr. Paul Lueg in Berlin bereits 1933 patentieren. Seit Jahrzehnten hat sich dieses Antischall-Verfahren bereits im Kleinleistungsbereich bewährt – und zwar in Kopfhörern für den Einsatz in Flugzeugen und Hubschraubern.

„Über das ActiveSilence-Steuergerät können die entsprechenden Frequenzen individuell – auch an unterschiedlichste Fahrzeuge – angepasst werden“, betont Matthias Keck, Leiter F&E Abgastechnik weltweit bei Eberspächer. „Weitere Vorteile: Der Gegendruck sinkt deutlich und die gesamte Abgasanlage kann kompakter ausfallen. Im Pkw-Bereich ergeben sich dadurch Einsparungen beim Volumen von bis zu 60 Prozent und beim Gewicht von bis zu 40 Prozent. Darüber hinaus sinken auch die CO2-Emissionen, und das Fahrgeräusch ist bis zu zehn Prozent leiser. Wir haben derzeit ein Design-In, bei dem das Abgassystem genauso laut ist wie zuvor und dabei den gleichen Sound erzeugt – allerdings bei einem geringeren Gewicht und kleinerem Volumen.“
In einem Demo-Fahrzeug senkte Eberspächer durch Nutzung der ActiveSilence-Technologie das Volumen von 49,6 Liter auf 37 Liter, die Masse von 28,0 kg auf 22,3 kg und den Abgasgegendruck von 160 mbar auf 110 mbar im Vergleich zu einem Fahrzeug mit einer passiven Abgasanlage. Allein die Verringerung des Abgasgegendrucks soll dabei Kraftstoff-Einsparungen von bis zu 3% bringen.

Nächster Schritt: Sound zumischen

Wenn die unerwünschten Klangelemente erst einmal aus dem Gesamtklang entfernt sind, dann ist es möglich, zusätzliche Sound-Elemente hinzuzufügen, um so auch das entsprechend gewünschte emotionsbetonende Sound-Erlebnis zu erzeugen. „Die ActiveSound-Technologie von Eberspächer bietet vollkommen neue Möglichkeiten bei der Sound-Konfiguration von Fahrzeugen, die in Massenstückzahlen gefertigt werden“, konstatiert Olaf Schmidt.
Viele neue Fahrzeuge haben einen Downsizing-Prozess durchlaufen, so dass sie einen geringeren Hubraum aufweisen, dafür aber mit einem Turbolader ausgestattet sind. Derartige Motoren weisen allerdings nicht die emotionsbetonenden Klangelemente auf, die viele Menschen in den höheren Leistungsklassen erwarten. Bei diesen Fahrzeugen eröffnet die ActiveSound-Technologie ganz neue Möglichkeiten.
...

Viel Potenzial

Die Möglichkeiten dieses Systems sind wirklich vielversprechend: Mit einer zusätzlichen Verbindung zum Navigationssystem wäre es sogar theoretisch möglich, vor einer Diskothek durchaus einen emotional röhrenden Power-Sound zu produzieren, während das gleiche Fahrzeug vor einem Krankenhaus oder einer Schule automatisch in einen Flüstermodus wechselt. Dies ist sicherlich eine sehr extreme Applikation, aber sie zeigt, dass es beispielsweise auch möglich ist, den aktuellen Sound des Fahrzeugs von der Stimmung des Fahrers abhängig zu machen. In Demofahrzeugen zeigte Eberspächer, wie das Umschalten zwischen mehreren vordefinierten „Klangteppichen“ funktioniert: Sowohl innerhalb des Fahrzeugs als auch außerhalb waren eindrucksvolle Unterschiede im Klang deutlich wahrnehmbar.
...


Kompletter Artikel: http://www.all-electronics.de/texte/anzeigen/44830/
(mit zusätzlichen Bildmaterial)

Danidog 18.10.2013 15:53

Es geht nicht rein um den Klang, sondern um kultivierten, brummfreien Lauf in jedem Drehzahlbereich, hier ein Auszug aus Wikipedia:


Laufruhe

Sechszylinder-Reihen- und -Boxermotoren besitzen vor allem als Ottomotoren eine besondere Laufruhe, da in ihnen etwaige Unwuchten, also die Massen-Kräfte und -Momente erster und zweiter Ordnung, ausgeglichen sind.

Sechszylinder-V-Motoren sind teils mit Ausgleichswellen beruhigt, oder sie nutzen sechs statt drei Hubzapfen, d.h. die beiden sonst auf einen Zapfen arbeitenden Pleuel einer V-Kolbenpaarung werden hubversetzt, was allerdings die Stabilität der Kurbelwelle beeinträchtigen kann und zusätzlichen Fertigungsaufwand bedeutet


Ausserdem haben hubraumstärkere Motoren einen besseren Durchzug im unteren Drehzahlbereich, begründet dadurch, dass auch ohne Ladedruck einfach mehr Drehmoment zur Verfügung steht, bei kleineren Motoren muss erst Ladedruck aufgebaut werden, weil das eben dauert, geht man ja schon länger immer komplizierte Wege mit VTG-Technik, 2-Fach oder gar 3-Fach Aufladungen.

Mein Nachbar hat einen Q5 mit dem 2.0l TDI mit 180PS, dort ist der Motor sehr gut gedämmt, dennoch ist er brummiger Geselle, daran ändern auch keine "Speziallautsprecher" in der Abgasanlage was ...

mycel 18.10.2013 16:27

Kommt immer darauf an was man will.
Ich hatte meine Ducati wegen des besonderen Sounds, je lauter desto besser, gekauft. Immer mit dem Risiko, mit der Rennleitung Probs zu bekommen, offene Termis, mehr geht nicht, einfach geil. Das ist wie S.E.X.
Beim Auto genau das Gegenteil, je leiser und ruhiger, desto besser.

Gruß
Michael

V-Taxi 18.10.2013 16:45

Was gibt's denn neues zum Thema Soundgestaltung bei Elektro Fzg. ?

Danidog 18.10.2013 21:26

Zitat:

Zitat von V-Taxi (Beitrag 301044)
Was gibt's denn neues zum Thema Soundgestaltung bei Elektro Fzg. ?

Kaum was, elektronisch generierter Sound per Elektronik eben ...

Allerdings mutet es schon etwas bizarr an, wenn man die fehlenden Fahrgeräusche innen und aussen künstlich erzeugen möchte, anderswo bekämpft man die Lärmbelästigung für die Umwelt, manchmal auch für die Fahrer :confused::kopfklatsch:

Naja, wird sich schon irgendwie regeln, irgendwie gehts immer weiter, aber es wird auch authentische Dinge geben, an die wir uns in einigen Jahren sehnsüchtig zurück erinnern werden, da bin ich mir sicher ...

jojo 19.10.2013 09:16

Das "Beste" daran finde ich, dass mit enormem Aufwand ein "richtig guter Motorensound" generiert wird und dann für die Musik die billigsten Quäken in die Kisten kommen.

Für meine Meinung Themeverfehlung: setzten Sechs.

Grüße JoJo

V6 Mixto Lang 19.10.2013 13:27

Mal abgesehen von dieser Eberspächter Geschichte:

wer hat denn rein "mechanisch" dem ja etwas kastrierten V6 Auspuffgesäusel auf die Sprünge geholfen?


Frage an die Gemeinde.... .

Danidog 20.10.2013 02:14

Zitat:

Zitat von V6 Mixto Lang (Beitrag 301111)
Mal abgesehen von dieser Eberspächter Geschichte:

wer hat denn rein "mechanisch" dem ja etwas kastrierten V6 Auspuffgesäusel auf die Sprünge geholfen?


Frage an die Gemeinde.... .

Wie meinst Du das? Sportauspuff oder wie?

Die bringen naturgemäss bei Benzinern deutlich mehr Spass & Sound :)

Finde die V6 Diesel auch so ganz okay, zwar nicht wirklich Sound, aber angenehm kultivierter, heiserer Ton und bei Bedarf ordentlich Schub, deutlich mehr als die meisten übrigen Verkehrsteilnehmer erwarten :cool:

V6 Mixto Lang 20.10.2013 07:08

Zitat:

Zitat von Danidog (Beitrag 301175)
Wie meinst Du das? Sportauspuff oder wie?

Anhebeung von Standgeräusch und vor allem des Fahrgeräuschwertes durch eine veränderte Abgasführung.:flex:

vianonuevo 20.10.2013 11:53

Zitat:

Zitat von Danidog (Beitrag 301035)
Es geht nicht rein um den Klang, sondern um kultivierten, brummfreien Lauf in jedem Drehzahlbereich, hier ein Auszug aus Wikipedia:

Laufruhe ...
"Sechszylinder-V-Motoren sind teils mit Ausgleichswellen beruhigt, oder sie nutzen sechs statt drei Hubzapfen, d.h. die beiden sonst auf einen Zapfen arbeitenden Pleuel einer V-Kolbenpaarung werden hubversetzt, was allerdings die Stabilität der Kurbelwelle beeinträchtigen kann ..."

Also besitzt selbst ein V6-Diesel (wie der hochgelobte Viano) generell schon mal gar keine so guten Voraussetzungen in puncto Laufruhe. Die notwendige Beruhigung mit Ausgleichswellen oder anderen Tricks funktioniert ebenso gut bei Motoren mit weniger Zylindern.

Zitat:

Zitat von Danidog (Beitrag 301035)
...
Ausserdem haben hubraumstärkere Motoren einen besseren Durchzug im unteren Drehzahlbereich, begründet dadurch, dass auch ohne Ladedruck einfach mehr Drehmoment zur Verfügung steht, bei kleineren Motoren muss erst Ladedruck aufgebaut werden, weil das eben dauert, geht man ja schon länger immer komplizierte Wege mit VTG-Technik, 2-Fach oder gar 3-Fach Aufladungen.

Im Prinzip korrekt, aber die 2-fach oder 3-fach Aufladungen machen diesen Nachteil mehr als weg. Da dabei ein kleiner, besonders schnell ansprechechender Turbolader verwendet wird kann dieser schon nahezu ab Standgas seine Funktion aufnehmen.

Zitat:

Zitat von Danidog (Beitrag 301035)
Mein Nachbar hat einen Q5 mit dem 2.0l TDI mit 180PS, dort ist der Motor sehr gut gedämmt, dennoch ist er brummiger Geselle, daran ändern auch keine "Speziallautsprecher" in der Abgasanlage was ...

Das komplette Technikpaket wird meines Wissen in noch keinem Auto verbaut. (Audi A8 und Bentley sind im Gespräch) Insofern kann der Q5 deines Nachbarn weder die Funktion noch die Fehlfunktion belegen.

Beim oben genannten Technologiepaket geht es auch um mehr als nur um Dämmung und Speziallautsprecher in der Abgasanlage.
Das Technologiepaket (siehe verlinkten Fachartikel) besteht aus den Elementen „ActiveSilence“ und „ActiveSound". Sprich zuerst werden störrende Frequenzen mit Antischall eliminiert (im Fahrgast- oder Motorraum) und erst danach wird im Auspuff der verbleibende Sound geformt.


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