V-Club Forum

V-Club Forum (https://www.vclub-forum.de/Forum//index.php)
-   Alles andere (https://www.vclub-forum.de/Forum//forumdisplay.php?f=313)
-   -   Unfallflucht nach Parkschaden: Wer hat den Schädiger danach angezeigt? (https://www.vclub-forum.de/Forum//showthread.php?t=56936)

Jorge 02.11.2015 14:18

Ich habe noch nie Unfallflucht begangen und werde es auch nie tun, es gehört auf jeden Fall bestraft.
Den Grund für derartig häufige Unfallfluchten sehe ich allerdings auch bei manchen Werkstätten.
Kleine Schäden, die früher mal mit kleinem Aufwand und entsprechend günstig repariert worden sind, führen heute zu horrenden Reparaturkosten, die man nicht mehr selbst bezahlen kann und deswegen der Versicherung melden muss, Rückstufung garantiert.
Bei einem leichten Auffahrunfall eines jungen Mannes auf das Auto meiner Frau kam am nächsten Tag der Opa(!) bei uns an und bat um eine vernünftige Reparatur mit Barzahlung.
Jedem kann schnell mal was passieren, da fährst du 25 Jahre unfallfrei und in einem Jahr passiert dir gleich 2x was, wehe dein Gegner fährt mit dem Schaden in die falsche Werkstatt.
Unser Zweitwagen und die Autos unserer Kinder werden in einer Werkstatt betreut, dort wird gar nicht gefragt, ob es sich um einen normalen oder einen Versicherungsschaden handelt, der Fall wird besprochen und es wird geklärt, wie aufwendig repariert wird.
Ich möchte die Werkstätten nicht unter Generalverdacht stellen, aber wenn einige das Wort Versicherung hören, klingeln ihnen die Ohren.

_______________
Gruß Jörg

purple 02.11.2015 17:36

Zitat:

Zitat von wrangler89 (Beitrag 383634)
Ich hätte mein Kind aussen vor gelassen. Das kann schnell als strafunmündig erklärt wrtden und dann stehst Du im Regen. Normalerweise ein Fall für die Kfz Versicherung. Ist ja ein Verkehrsunfall, im Prinzip das Gleiche als eenn Du mit einem Einkaufskorb dagegen gebollert wärst. Naja, aber wenn Versicherungen zahlen sollen... Ich hab wegen sowas mal alles gekündigt.. da haben sie gek...

Nach deutschem Recht sind Menschen unter 14 Jahren immer strafunmündig und können für ihr Handeln nicht bestraft werden. Und ein Verkehrsunafll im rechtlichen Sinne ist es auch nicht. Davon ausgehend, dass die Tür nicht absichtlich so weit geöffnet worden ist, liegt ein Fall von fahrlässiger Sachbeschädigung vor und diese ist nicht strafbar (selbst bei einer strafmündigen Person). Da der Schaden in einem direkten Zusammenhang mit der Nutzung (Mitfahrer) eines Kraftfahrzeuges enstanden ist, könnte der Schaden eigentlich nur durch die Kraftfahrzeughaftpflicht beglichen werden, derartige Schäden sind durch die private Haftpflichtversicherung nicht abgedeckt. Wenn das Kind dann das 7. Lebensjahr vollendet hat, dann ist es auch deliktsfähig, so dass die Versicherung auch zahlen wird. Obwohl, bei der Teilnahme am Straßenverkehr (auch als Mitfahrer) liegt diese Altersgrenze bei 10 Jahren. Rein rechtlich würde ein Geschädigter leer ausgehen, wenn die o. a. Altersgrenzen nicht erfüllt sind und die Eltern sind auch nicht haftbar.

Amtswalter 02.11.2015 18:17

Ich würde das auch als Privathaftpflichtschaden melden. Wenn die Versicherung das nicht akzeptiert, werden die es schon sagen. Dann kann man immer noch die Kfzhaftpflicht benachrichtigen.

Meine Schwiegermutter hat mir am Tag der Geburt meines dritten Sohnes einen Kratzer in die Tür gemacht. Beim Aussteigen ist ihr der Türgriff aus der Hand gerutscht, die Tür schwang auf und traf genau auf der Kante der Tür einen angrenzenden Pflanzstein. Der Lack platzte kreisförmig etwa in Größe von 2 bis 3 Stecknadelköpfen ab. Am Ende hat ihre Haftpflichtversicherung den Schaden reguliert (unterer Teil der Tür lackiert, neue Zierleiste, Ersatzfahrzeug für 3 Tage = ca. 1000 EUR).

Alfista 02.11.2015 23:59

Mein Versicherungsmensch will das als privathadtpflichtschaden aufnehmen und bearbeiten. Freue mich über die gute Betreuung des Agenturleiters!

V6 Mixto Lang 06.11.2015 17:28

Heute hat mir der Staatsanwalt geschrieben....
 
Der Vorgang ist wohl bei der Staatsanwaltschaft angekommen; heute bekam ich Post:

Er will von mir noch wissen, wie hoch die Schadenssumme (vorhandene Rechnungen soll ich vorlegen) war, ob das Fhrzg. schon repariert wurde, evtl. ein Gutachter hinzugezogen wurde und ob die Haftpflicht des Verursachers den Schaden reguliert.

Ich werde weiter berichten. Offenbar wird er wohl der Sache nachgehen...... mal sehen.

demokrit 09.11.2015 09:18

Zitat:

Zitat von Jorge (Beitrag 383655)
...
Den Grund für derartig häufige Unfallfluchten sehe ich allerdings auch bei manchen Werkstätten.
Kleine Schäden, die früher mal mit kleinem Aufwand und entsprechend günstig repariert worden sind, führen heute zu horrenden Reparaturkosten, die man nicht mehr selbst bezahlen kann und deswegen der Versicherung melden muss, Rückstufung garantiert...

Nicht nur in den Werkstätten, auch in der Bauweise der Autos sehe ich eine Schuld. Welche Stoßstangen sind denn noch zum Stoßen geeignet? Bei meinem /8 damals war da noch eine dicke Gummileiste dem Chrom vorgelagert. Da gab es keine Macken, auch nicht, wenn man mal fester irgendwo gegen fuhr. Um sie zu verformen brauchte man schon eine ganze Menge und selbst dann konnte man sie mit Kraft/Hebel einfach wieder geradebiegen und alles war gut. Teilweise haben wir einfach auch aus Spass unsere Autos mit den Stoßstangen gegenseitig geschoben...

Heute 'dockt' man einmal sanft an und hat die Rechnung für die komplette Stoßstangenlackierung im Briefkasten.

V6 Mixto Lang 09.11.2015 10:23

Zitat:

Zitat von demokrit (Beitrag 384160)
Heute 'dockt' man einmal sanft an und hat die Rechnung für die komplette Stoßstangenlackierung im Briefkasten.


Das ist exakt die Situation und die Ursache. € 965 hatten die Lackierarbeiten für diese "Mini-Kratzer" bei MB gekostet... eigentlich ein Wahnsinnsgeld.... .

Jorge 09.11.2015 13:25

Zitat:

Zitat von demokrit (Beitrag 384160)
Nicht nur in den Werkstätten, auch in der Bauweise der Autos sehe ich eine Schuld. Welche Stoßstangen sind denn noch zum Stoßen geeignet? Bei meinem /8 damals war da noch eine dicke Gummileiste dem Chrom vorgelagert. Da gab es keine Macken, auch nicht, wenn man mal fester irgendwo gegen fuhr. Um sie zu verformen brauchte man schon eine ganze Menge und selbst dann konnte man sie mit Kraft/Hebel einfach wieder geradebiegen und alles war gut. Teilweise haben wir einfach auch aus Spass unsere Autos mit den Stoßstangen gegenseitig geschoben...

Heute 'dockt' man einmal sanft an und hat die Rechnung für die komplette Stoßstangenlackierung im Briefkasten.

Da hast Du recht, wenn man an einem Auto eine sog. Stoßstange abmontiert, kann man nicht mehr erkennen, um welches Auto es sich handelt, die Plastikteile sind einen halben Meter hoch und reichen uns ganze Auto, dafür wiegen sie fast nichts und halten nichts aus.
Ich verstehe nicht, dass die Versicherungen da mit machen, die Einstufungen in die Schadensklassen richten sich doch nach Unfallhäufigkeit und nach Reparaturkostenhöhe.
Ich hätte da einige Verbesserungsvorschläge.

______________
Gruß Jörg

HHH1961 09.11.2015 17:51

Zitat:

Zitat von demokrit (Beitrag 384160)
... welche Stoßstangen sind denn noch zum Stoßen geeignet? Bei meinem /8 damals war da noch eine dicke Gummileiste dem Chrom vorgelagert. Da gab es keine Macken, auch nicht, wenn man mal fester irgendwo gegen fuhr ...

Genau! Damals konnte man noch mächtige Stoßstangen verbauen, damit konnte man noch richtig stoßen, beispielsweise Fußgänger, spielende Kinder und so, die waren seinerzeit noch stabiler und konnten noch was wegstecken. Heute sind diese Verkehrsteilnehmer halt alles Weicheier, da braucht es eben keine Stoßstangen sondern Stoßfänger, die den Anstoß abfangen und im Zweifelsfall auch nachgeben. Ich denke, dass das die Entwicklung von der Stoßstange zum Stoßfänger erklärt. Vielleicht hat man heute aber auch einfach ein anderes Bewusstsein gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern.

V6 Mixto Lang 09.11.2015 18:17

Zitat:

Zitat von HHH1961 (Beitrag 384183)
Damals .... (waren)... Fußgänger, spielende Kinder.... noch stabiler und konnten noch was wegstecken. Heute sind diese Verkehrsteilnehmer halt alles Weicheier....

Stimmt! :tw::tw:

Neandertaler waren wirklich hart im Nehmen! Der Fred Feuerstein hatte zum Beispiel deshalb überhaupt keine Stoßstange an seinem Familienmobil, da kam gleich die Steinwalze auf voller Breite.........lach.

Für den heutigen Menschen machen jedoch aktive und passive Systeme für den Fußgängeraufprallschutz schon Sinn....... der gute Fred Feuerstein konnte schließlich nur eine Vmax von 10 km/h mit seinem Fahrwerk erreichen........


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 14:10 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Powered by vBCMS® 2.3.3 ©2002 - 2025 vbdesigns.de
(c) 2005-2025 1. Mercedes-V-Club Deutschland e.V.