Meine EDC Geschichte (V220cdi)
Geschrieben von r24 am 18. August 2004 20:43:55:
Hallo Forum,
nachdem ich in diesem Forum schon sehr viele hilfreiche Informationen gefunden habe, möchte ich meine kürzlich erlebte Geschichte bzgl. der Fehlermeldung EDC veröffentlichen:
Nachdem ich ca. 40 Minuten auf der Autobahn mit 120 bis 150 km/h unterwegs war, stellte ich den Motor ab, um kurz einen Bekannten abzusetzen. Als ich den Motor wieder gestartet habe, leuchtete die EDC-Lampe, was laut Handbuch irgendetwas mit der Commonrail-Technik und dem Dieselsteuergerät zu tun hat.
Das Fahrzeug ließ sich nur noch im Notbetrieb (max 3000 Touren) fahren und mußte also in die Werkstatt.Dort stellte man in einer mehrstündigen Aktion fest, daß alle günstigen Fehlermöglichkeiten nicht gegeben waren und das Steuergerät defekt sein müßte, welches anscheinend 980 Euro Netto kostet.
Daraufhin suchte ich ersteinmal hier im Forum nach allem, was irgendetwas mit EDC zu tun haben könnte, fand' jedoch nichts.
So bat ich den Automechaniker zu recherchieren, ob nicht Bosch oder ein Dritter einen Reparaturservice anbietet. Tatsächlich fand er eine Firma in Norddeutschland, welche ca. 90 Euro für die Diagnose und zwischen 100 und max. 500 Euro für die Reparatur kassiert, falls eine Reparatur möglich ist.
So bat ich darum das Steuergerät dorthin einzuschicken und es mir aber vorher noch zu zeigen (auf anraten eines guten Kollegen), damit ich vielleicht versteh', warum ich soviel Geld zahlen soll.Unter einem Stereomikroskop fand mein Kollege und ich Schreckliches:
- die ganze Platine war bedeckt mit "Lötzinnkugeln", also Spritzern die beim Löten entstanden sind.
- das Lötzinn dieser "Kugeln" war sehr weich und wird schon bei geringen Temperaturen zähflüssig
- vermutlich auf Basis dieser "Lötverschmutzungen" wurden mehrere Pins des auf dem Foto markierten Infinion-Chips kurzgeschlossen.Mit einem Skapell, einer Pinzette und einer Bürste bewaffnet entfernte mein Kollege die Kurzschlüsse und säuberte die gesamte restliche Platine von den "Lötzinnkugeln" und anderem Dreck. Dann bauten wir das EDC wieder in das Gehäuse und brachten es dem Automechaniker. Dieser löschte nocheinmal alle aufgelaufenen Fehlermeldungen und siehe da, das Dieselsteuergerät funktioniert wieder
!
Jetzt hab' ich wahrscheinlich eines der saubersten Dieselsteuergeräte, die existieren, mehr als 980 Euro Netto gespart und das Gefühl, daß nicht nur DaimlerChrysler, sondern auch andere Firmen (z.B. Bosch als Hersteller meines Steuergerätes) Schuld an den Problemen dieses schönen Fahrzeugs haben.
Vielleicht hilft diese Geschichte ja dem Einen oder Anderen, der ein ähnliches Problem hat und hier im Forum dann zusätzlich noch den Kommentar gelesen hat "da mußt Du blechen"...
Grüße aus München
Alexander Reger
- Re: Meine EDC Geschichte (V220cdi) JOBO 21.8.2004 18:07 (0)