KOMPRESSOR- DIE LÖSUNG

Mercedes VITO und V-Klasse Forum

Geschrieben von maier-th am 01. Juli 2002 09:23:07:

Grüß Gott
Eines vorne weg, ich tausche meinen Nickname von tom auf th-maier um Verwechslungen zu vermeiden.

Also wie versprochen hier meine Erfahrung mit positiven Endergebnis.
ANLASS:
-Originalkompressor defekt- Reparaturkosten um die 1300-1400 EUR – keine Kulanz von DC.
-nach all den anderen Defekten war ich nicht mehr bereit diesen Umstand zu akzeptieren.
-Fahrzeug mit defekter Luftfederung wieder abgeholt und zunächst manuell aufgepumpt.

PROBLEMATIK:
Der Originalkompressor ist eigentlich ein gut gemachtes Teil, kann aber aufgrund seiner Platzierung am Unterboden und im unmittelbaren Spritzwasserbereich nicht dauerhaft funktionieren. Das haben mir auch alle Fachleute mit verständnislosen Kopfschütteln bestätigt. Tatsache ist, daß zum einen der Kompressor ständig feuchte und im Winter auch gelöstes Streusalz einsaugt und der Lufttrockner innerhalb kürzester Zeit völlig durchnässt. Weiter zersetzen sich die Gehäusedichtungen des Kompressors, Wassereintritt, elektischer Kurzschluss und Tod des Rotor/ Stators oder einfach ein Kolbenschaden im mechanischen Teil. Auch das daneben angebrachte Querventil ist diesen Umständen nicht gewachsen und geht fest.

WAS TUN:
Zum Einen stellt sich die Frage warum zum Teufel, die derart hohe Ersatzteilkosten für ein Teil, daß eigentlich keine Höchstleistungen vollbringen, sondern nur gelegentlich und dann auch noch mit mäßig Druck 4-8 bar arbeiten muß. (eine Luftpumpe eben). Die zweite Frage oder mehr die Tatsache liegt auf der Hand, daß das Teil weg muß vom nassen Unterboden.

ENTSCHEIDUNG:
Eine qualitätvolle Alternative zum Originalkompressor suchen und alles inklusive des Querventils in den Innenraum zu verlegen. Paßt alles wunderbar in die Ecke der hinteren linken Radkastenverkleidung.

LÖSUNG:
Als Kompressor dient nun ein hochwertiger ölloser Kolbenkompressor mit Trockenluftfilter, stabiler Mechanik und Gehäuse mit max. 12,5 bar Druck und leisem Betriebsgeräusch. Am Ausgang hängt nun ein elektrisches Wegeventil mit Ablassdrossel und Schalldämpfer. (Ersatz für das Ablassventil im Zylinderkopf des Originalkompressors).

ARBEIT:
Zunächst werden alle Kabel (geht mit zwei vieradrigen Kabeln /Querschnitt!) nach hinten verlängert, zwei Löcher gebohrt und mit einer Kabeldurchführung in den Innenraum verlegt und auf eine Lüsterklemmreihe gelegt. Kompressor daneben platziert und auf Gummi gelagert befestigt. Das Querventil lässt sich gleich daneben an einer nicht genutzten M8 Gewindebohrung befestigen. Die beiden Druckleitungen ebenfalls sauber am Rahmen entlang zurückführen und wieder mit zwei Löchern und Gummidurchführungen ans Querventil führen. (Schläuche werden gekürzt). Alles Elektrische und Pneumatische anschließen und dann doch leider nochmals in die Mercedeswerkstatt fahren um die Niveauregulierung ENR zu aktivieren und den Fehlerspeicher zu löschen (andere Möglichkeit gibt’s nicht).

FAZIT:
Wenn man es schließlich weiß wie es geht ist die Arbeit an einem Samstag problemlos hinzukriegen. Die Hauptarbeit war jedoch: Denken- Begreifen wie was und warum funktioniert, telefonieren und recherchieren was man dazu letztendlich braucht, und das dauerte letztendlich fast 4 Wochen.

ERGEBNIS:
Die Jungs von Mercedes staunten nicht schlecht was wiederum meine Brust anschwellen ließ , einhergehend mit der Tatsache daß die Geschichte dann doch relativ einfach zu realisieren ist und sich die Materialkosten trotz der hochwertigen Komponenten auf etwa 600-650 EUR, d.h. weniger als die Hälfte dessen was DC haben will, beschränkt.

WENN ICH JETZT EIN LEISES SUMMEN IM HECK DES V230 HÖRE, KANN ICH MIR EIN VERSCHMITZTES LÄCHELN UND EINEN NICHT ALLZU ERNSTGENOMMENEN FLUCH AUF DC NICHT VERKNEIFEN.

Gruß th-maier





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