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Alt 14.01.2015, 08:33
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So nun wurde der Beitrag in der NW auch entsprechend ergänzt:

Stellenabbau bei Westfalia befürchtet

Westfalia Mobil überlegt, Produktion zu verlagern / Frankreich soll günstiger sein / Gewerkschaft schaltet sich ein
Stehen auf dem Gelände von Westfalia Mobil: Die Geschäftsleitung denkt darüber nach, auch das Wohnmobilmodell „Westfalia Nugget“ aus Basis des Ford Transit Custom aus Kostengründen künftig in der Bretagne ausbauen zu lassen.

Rheda-Wiedenbrück. Bestürzt und betroffen haben die 177 Mitarbeiter der Westfalia Mobil GmbH bei einer Betriebsversammlung darauf reagiert, dass die Geschäftsleitung überlegt, große Teile der Produktion nach Frankreich zu verlagern. "Es ist schwierig, diese Information abgeschwächt zu vermitteln", sagte gestern Mike Reuer, Geschäftsführer. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, betonte er.

Reuer sagte, dass ein Vergleich eigener Zahlen mit denen der Rapido-Gruppe, zu der der Wohnmobilhersteller seit 2011 gehört, ein Einsparpotenzial von rund 1,6 Millionen Euro ergebe - so viel günstiger wäre die Produktion in Mayenne. Dort gebe es eine "recht moderne Halle mit freier Produktionslinie - Fläche und Personal wären also vorhanden".

"Marco Polo" bleibt in Rheda-Wiedenbrück

Für die Verlagerung angedacht sind die Ausbauten der Modelle "Amundsen" und "Columbus" (Fiat Ducato), "Club Joker" (Volkswagen) und "Westfalia Nugget" (Ford Transit Custom). Von denen werden jährlich etwa 1.700 an der Franz-Knöbel-Straße produziert, so Reuer. Nicht betroffen sein soll der "Marco Polo" (Mercedes). "Da regeln die Verträge auch, dass der Ausbau nicht vom Standort Rheda-Wiedenbrück weggeht." Gefertigt werden davon jedes Jahr etwa 2.000 Einheiten.
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Noch sei man bemüht, eine Regelung in Rheda-Wiedenbrück zu finden, so der Geschäftsführer. Er suche das Gespräch mit der Belegschaft, dem Betriebsrat und der Industriegewerkschaft (IG) Metall, "um den Weg gemeinsam zu gestalten und nicht auszuschließen, dass gute Ideen oder konstruktive Beiträge nicht berücksichtigt werden".

Dabei geht es wohl vornehmlich um die Höhe der Löhne. Westfalia Mobil zahle zum Tarif eine Leistungszulage von 30 Prozent, "ohne, dass ein Akkord vorliegt". Bislang, so Reuer, gab es keine Möglichkeit, mit der Belegschaft über die Entgelte zu reden, "da gab es keine Gesprächsbereitschaft", so der 56-Jährige, der weiterhin kein Entgegenkommen erwarte. Andere Sparpotenziale jedoch sehe er "relativ wenige".
Unabhängiger Wirtschaftsprüfer soll eingeschaltet werden

Bis Ende Juni 2014 hatte bei Westfalia Mobil ein Sanierungstarifvertrag gegolten, vereinbart nach der Insolvenz von 2010. Der hatte für die Arbeitnehmer einen Lohnverzicht von zehn Prozent bedeutet sowie eine 50-prozentige Kürzung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes, wie Beate Kautzmann, erste Bevollmächtigte der IG Metall Gütersloh informierte. Seit der ausgelaufen ist - "die Geschäftsleitung wollte den Sanierungstarifvertrag gerne fortschreiben" - leisten die Mitarbeiter von Westfalia Mobil statt 35 Stunden pro Woche 37,5 Stunden, also 2,5 Stunden mehr, unbezahlt. "Wir werden besprechen, ob wir das sofort kündigen", so Kautzmann. Wie viele Mitglieder die IG Metall bei Westfalia hat, sagte sie nicht, nur so viel: "Wir sind außerordentlich gut organisiert."

Geklärt werden soll heute, ob ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer eingeschaltet wird, um zu kontrollieren, ob die Wohnmobilproduktion in Frankreich wirklich so viel günstiger sei, sagte Kautzmann, für die das Thema Verlagerung nicht neu ist. "Das Unternehmen hatte schon angedeutet, dass es sich das Auslaufen des Sanierungstarifvertrages nur ungerne gefallen lässt."

Die Firma schreibt schwarze Zahlen

Dabei läuft das Geschäft gut, sagte Reuer auf Nachfrage. In den vergangenen zwei Geschäftsjahren wurden schwarze Zahlen geschrieben. "Man kann daraus eine Erfolgsgeschichte machen." Doch erfordere das auch, dass Westfalia Mobil Rücklagen bilden könne, um rote Zahlen überstehen zu können, sollte der Markt wieder einbrechen. "Derzeit ist das noch nicht möglich", sagte der Geschäftsführer.

Der rechnet Ende Februar mit einer Entscheidung. Bis dahin sollen alle Daten bewertet und alle Optionen geprüft sein. Dabei sei "die augenscheinlichste die Verlagerung der Produktion". Reuer hatte 2014 im Gespräch mit der NW noch gesagt, dass sich die Rapido-Gruppe klar zum Standort Rheda-Wiedenbrück bekenne. Dieses Bekenntnis "gibt es jetzt nicht mehr wirklich".

Quelle: http://www.nw.de/lokal/kreis_gueters...fuerchtet.html
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