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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Langstreckenerfahrung mit dem neuen V 250 und Wohnwagen


sh911
13.04.2015, 10:55
Hallo Vreunde,

so, ich bin wieder im Lande und hatte nun 2 mal 1100 KM die Gelegenheit den neuen V 250 im Gespannbetrieb zu testen. Ich war, nicht zuletzt durch die immer wieder hier geführte Diskussion um den heftig betrauerten Tot des V6, sehr gespannt wie ich mich auf der Fahrt fühle und wie sich der V-250 schlägt.

Der Wohnwagen hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 1750 KG, was allerdings für die beste Beifahrerin der Welt sicher kein Problem war zu schlagen......., ich habe es nicht nachgewogen.....*pfeiff* Die V-Klasse wurde mit 3 Erwachsenen und einem Kind bestückt. Ein Erwachsener war meine Mutter, die ihr gesamtes Gepäck im Kofferraum verstaute - was bei diesem Fahrzeug dann echt eine Herausforderung ist...... Damit mir das ganze nicht zu windschittig wird, habe ich noch 2 Fahrräder mithilfe eines Thuledachträgers zum liegenden Transport auf das Fahrzeugdach geschnallt.

So beladen ging es dann in Richtung Autobahn. Die relativ kurze Strecke dorthin lies sich das Gespann gut fahren. Man merkte das Gewicht dranhing, aber besonders angestrengt wirkte der V-250 nicht.

Kurz vor der Autobahn trafen wir uns mit meinem Bruder und seiner Familie, der seinen neuen Wohnwagen noch mit seinem Sharan ( 1,4 L - 140 PS Benziner ) ziehen musste.

Mit Auffahrt auf die Autobahn kam für mich die erste Überraschung. Ich beschleunigte mit halbgas auf Tacho 95 km/h. Das ging - natürlich begleitet vom 4 Zylinder Brummen - überraschend schnell von sich, auch hier ohne den Eindruck einer grösseren Belastung. Einige Sekunden nachdem ich dann den Tempomaten aktiviert hatte, schaltete die Automatik erst einen dann zwei Gänge in den 7. Gang hoch und die Drehzahl ging auf knapp über 1700 zurück. Gleichfalls war das Motorbummen fast verschwunden. Ein Blick im Rückspiegel verriet mir, dass mein Bruder in dieser Phase schon deutlich zurücklag und - wie er mir später sagte - ordentlich kämpfen musste um ranzukommen. Nach Durchfahrt der Baustelle am Darmstädter Kreuz wiederholte sich das ganze wieder und ich war auf die erste nun folgende Brückenauffahrt gespannt ( A5 Richtung Basel nach dem Darmstädter Kreuz ), hier schaltete die Automatik, zu meiner weiteren Überraschung, nicht herunter und zog das Gespann locker über diese Brücke mit weiter 1700 Umdrehungen. Ganz leicht konnte man am Motorbrummen hören, dass dieser dafür etwas mehr arbeiten musste....

Ganz ehrlich, Vreunde, ich war hier wirklich sehr erstaunt. Sollte der 4 Zylinder hier wirklich meinem geliebten V 6 den Rang ablaufen?

Nach einer kurzen Pause, inder mein Bruder mir berichtete, dass er doch ziemlich mit Vollgas hinter mir herfahren muss, beschlossen wir, dass er die weitere Strecke versuchen wird im Windschatten hinter meinem Wohni herzufahren. ( Ja, nicht ganz legal....... ). Das klappte dann auch ganz gut, er bemerkte deutlich, wenn er aus dem Windschatten herauskam bzw wenn er im Windschatten fahren konnte. Wir einigten uns auf weiter nicht schneller als Tacho 95 km/h zu fahren ( Ging ja dann in Frankreich sowieso nicht schneller ).

Ich fasse mal meine weiteren Eindrück in Kurzform zusammen, sonst wird das hier ein Buch......

Mercedes hat sich mit dem neuen ( alten ) Motor was einfallen lassen. Der Gesamteindruck auf dieser Tour war, dass der V - 250 zu keiner Zeit schlecht mnit dem Gewicht zurecht kam. Natürlich schaltete die Automatik an steileren Steigungen eher als der 5 Gang Automat im V 6. Aber warum tat sie das......? Ganz einfach:

Weil sie es kann!

Die Folge war, dass an keiner Steigung die Geschwindigkeit herunter ging. Jeder Berg wurde mit 95 km/h angefahren und mit 95 km/h kam man oben an. Die Schaltvorgänge liefen sanft und rechtzeitig ab. Natürlich hörte man auch ein wenig dann das Brummen deutlicher aber ich muss sagen, definitiv leiser als beim V 6. Hier kommt dann noch dazu, das der V 6 an vergleichbaren Steigungen schon auch Geschwindigkeit verlor. Klar, es sind ja auch weniger Gänge zur Verfügung gewesen.

Die grösste Überraschung für mich war allerdings der Durchschnittsverbrauch. Hier zeigte der BC auf dem Hinweg 11,3 und auf dem Rückweg 11,4 an. Das sind 2,5 bis 3,0 Liter weniger als beim Viano 3,0 auf vergleichbarer Strecke.

Zusammengefasst muss ich wirklich zugeben - als Mitglied der Trauergemeinde um den V 6 - dass mit diesem Fahrzeug ein ebenbürtiger Nachfolger auf die Räder gestellt wurde. Es gibt aus reinen Vernunftsgründen - für mich zumindest - keinen Vorteil, dem mir der gewohnte V 6 gegenüber dem neuen V-250 bieten kann. Es ist wirklich überraschend - für mich als Laien zumindest - was heute mit modernen Motorenmanagment aus den Motörchen so rausgezaubert werden kann.

Was bleibt ist der schöne Klang meines V-6, den ich echt gemocht habe und das erreichen der Höchstgeschwindigkeit im Solobetrieb, was im V 6 kein Problem war - der V-250 hier aber zu einer Runde Twix einlädt ( .... wenn es mal wieder länger dauert.... ). Da ich aber eher selten ein Vollgas-Endgeschwindigkeitsfahrer bin ( Wenn ich es eilig habe, bin ich so mit 180 km/h unterwegs ), ist das für mich leicht verschmerzbar.

Was ich als Laie natürlich nicht weis und abschätzen kann ist das mit der Haltbarkeit. Wird dieser Motor auch viele 100.000 Km halten, wie es der V 6 wohl konnte? Mein Auto ist ein Leasingauto, da ist das für mich nicht so relevant.....

Fazit:

Ich mochte meinen V 6 wirklich und habe ihm sehr nachgetrauert. Aber zurücktauschen würde ich ihn nicht. Und alle, die auf dem neuen in Sachen Motor so herumschlagen......... täuscht Euch nicht, in dem Teil steckt ne ganz Menge.....

Kurthi
13.04.2015, 15:44
Vielen vielen Dank für den Bericht!
Und wie war das Fehlen der tollen Luftfederung zu verschmerzen?

sh911
13.04.2015, 18:01
Vielen vielen Dank für den Bericht!
Und wie war das Fehlen der tollen Luftfederung zu verschmerzen?

Ich hatte im Viano schon keine Luftfederung mehr. Luftfederung kannte ich nur vom Fiat Scudo, den ich vor dem Viano hatte. Im Fiat hatte ich eher das Gefühl, dass die Luftfederung hinten schuld daran war, dass der Fiat im Gespannbetrieb zum schaukeln ( vor und zurück ) neigte. Mitfahrer beschrieben das gerne als schaukeln wie im Reisebus. Mir war das jetzt nicht unangenehm, besonders vorteilhaft habe ich es nicht gesehen. Vorteil der Luftfederung war für mich eher, dass ich bei Übernachtung im angehängten Zustand den Wohnwagen mittels manuellen Auf- oder Abpumpen gerade stellen konnte. sääääähhhrrrr praktisch

Der Viano wie auch die V Klasse neigen nicht zum tiefen einsinken bei Beladung auf der Hinterachse bzw bei hoher Stützlast. Ich bin den Viano eigentlich immer bei völlig verbotenen 125 KG Stützlast gefahen und auch die V Klasse hat das in etwa auf den Haken gedrückt bekommen. Wer es weis, sieht das die Hinterräder tiefer in den Radhäusern stehen - besonders auffällig sieht man das allerdings nicht.

Übrigens....

Die so gute Erfahrung hat mich heute bewogen den Wohni demnächst auszutauschen........

:guckstdu: Signatur...... :760:

Kurthi
13.04.2015, 21:13
Ich habe wohl fast noch mehr Stützlast....
Der hroße Vorteil liegt neben dem wirklich hervorragendem Federungskomfort eben auch an dem Nicht-Eininken des Hecks un der damit verbundenen Nicht - Überladen - Optik.
Ich hab nen Tabbert Da Vinci 585 mit entspannten 2,50.

Grüße Kurti