R2D2
28.08.2014, 12:03
Hallo,
man nennt mich Michel und ich komme aus dem Süden am Fuße des Schwarzwalds und wäre bei einem Stammtisch im Raum Freiburg sicher auch ab und an dabei. Wenn in Zukunft dann sicher so viele gute Themen für die V-Klasse hier zu finden sind, ist das Forum eine große Hilfe und Ideenspender.
In den letzten Wochen habe ich mich nun um Probefahrten gekümmert und meine Entscheidung steht und ist für die V-Klasse gefallen. Wer es ausführlich mag, hier meine Vorgeschichte und meine Eindrücke von der Probefahrt.
_____
Meine Vorgeschichte
Mein Leben lang habe ich bisher VW gefahren und die letzten beiden Autos waren ein Dehler T4 und ein T5 Maxivan. Der T4 war ein Vorserienfahrzeug und aus diesem Grund war es ab und zu sehr schwierig, überhaupt Ersatzteile zu bekommen. Mein Mechaniker bemühte sich immer aber VWN war laut seiner Aussage dabei “überhaupt nicht bereit zu helfen”. Da ein Umzug anstand und ich wusste, dass ich so auch meinen Mechaniker verliere, habe ich den T4 verkauft. Nach der guten Erfahrung wurde es ein T5, da ich die Zuverlässigkeit des T4 auch hier zu finden hoffte. Gekauft wurde der T5 von einem Bekannten mit ca 90.000km und vier Jahren und Anschlussgarantie. Bei VW gilt ab 100.000km nur noch eine Baugruppengarantie und knapp nach 100.000 verabschiedete sich der DPF. Er war jedoch nicht zugesetzt, sondern der Klebstoff zwischen den Keramiksteinen löste sich auf und das Resultat war eine große Rumba-Rassel. VWN lehnte eine Kulanz ab. Wenig später verabschiedete sich der Zylinderkopf bei 118.000km und erneut lehnte VW eine Beteiligung mit der Begründung ab, dass ich ja eine Anschlussgarantie hätte. Jedem leuchtet ein, dass man für diese Garantie bezahlt und es eine Risikoversicherung ist, die nichts mit VWN zu tun hat, VWN sieht das anders. Bei dieser Reparatur kam zu Tage, dass das Fahrzeug ein 50.000km Intervall hinterlegt hat welches es so gar nicht gibt. Dieses hat VWN bis heute noch nicht ausprogrammiert bekommen und seit Jahren bin ich daran, dass sie diesen Fehler ab Werk endlich bereinigen. Aber nach Jahren hat man nun einfach keine Lust mehr und obwohl der Wagen nun bei allen T5-typischen Fehlern durchpariert wurde, habe ich keine Lust mehr weiterhin VWN Geld für Service und Reparaturen in den Rachen zu werfen. Durchrepariert dürfte der sich nun gut verkaufen, der nächste freut sich vermutlich.
Probefahrt - Viano V6 3.0
Als erstes wird immer dieser Wagen als Alternative genannt, also musste man den natürlich mal fahren. Der Wagen ist von der Aufmachung recht ähnlich, es gibt beim T5 Dinge, die hat ein Viano nicht und umgekehrt. So kann man diese beiden von der Aufmachung und Ausstattung nicht 1:1 vergleichen, und kann eine Entscheidung wohl besser als Geschmacksache auslegen. Der Motor jedoch ist unerreicht, hat von unten her ein klein wenig mehr Durchzug und deutlich mehr Laufruhe als der R5 2.5L des T5. Auch die Dämmung ist besser und es nagelt nix im Fahrerraum. Dennoch überzeugt mich leider das Sportfahrwerk nicht, da es immer noch schwammiger erschien als mein aktueller T5 mit Sportfahrwerk und 18” Bereifung. Somit war ich noch nicht vollkommen überzeugt und ein wenig geknickt. Top Motor, Fahrwerk/Lenkung gut aber nicht ganz nach meinem Geschmack, schade, aber es gibt ja die neue V-Klasse. Sonst ist der Viano dem T5 sehr ähnlich und es wäre einfach keine Verbesserung bei einer Entscheidung für die nächsten Jahre.
Probefahrt - V-Klasse
Zu Beginn gab es lange keine Möglichkeit, damit eine Probefahrt zu machen oder wenigstens mal reinzuschauen. Dies gelang mir nun endlich diese Woche.
Ablagen
Der erste Anblick des Interieur ist beeindruckend aber schon beim ersten Probesitzen sucht man mit den Augen nach Ablagen. Leider sind hier wirklich sehr wenige Möglichkeiten gegeben, um seine sieben Sachen unterzubringen. Man muss sich dann doch einschränken wenn man von T5 oder Viano kommt. Das Design kann man mögen oder nicht, es ist jedoch gut umgesetzt, aber leider eben vergessen worden, ausreichend Ablagemöglichkeiten zu schaffen.
Sitze
Auf Grund des Hüft-Airbags gibt es leider keine zweite Armlehne mehr in der ersten Reihe. Für große Menschen ist der Wagen schlicht nicht durchdacht. Als Sitzriese ist die höchste Raste der mittigen Armlehne leider immer noch zu tief, so dass der Arm nicht aufliegt, wenn man aufrecht sitzt. Die Türseite ist noch tiefer und so bleibt einem nur, den Arm auf die Oberkante zu legen. Schade, denn gerade bei einem Automatik wird der Arm sicher häufig auf der Armlehne liegen werden. Ob man die Armlehne in ihrer Position ‘drehen’ kann, damit sie höher einrastet konnte mir leider keiner sagen. Die Sitzposition ist doch deutlich tiefer als beim T5, aber dafür kann man einfach einsteigen und muss nicht erst nach oben klettern. Für fitte Leute kein Thema, aber jedes mal wenn ich meinte Tante auf den Beifahrersitz schiebe, merke ich, dass der T5 für ältere Leute wohl nichts ist. Dennoch ist die Sitzposition hoch genug, um den Van-typischen Überblick über die vorausfahrenden Fahrzeuge zu haben. Ein Sicherheitsplus, welches ich nicht mehr aufgeben möchte.
250 BlueTec - Motor
Motor gestartet und ab auf die Straße. Zwei Stunden Zeit wurde mir eingeräumt, ca. eine Stunde und 50km habe ich mir gegönnt. Da ich sehr viel Langstrecke fahre ging es erst mal auf die Autobahn. Der Durchzug ist in Ordnung, die Automatik mit der des 3.0 V6 Viano nicht zu vergleichen, aber es dürfte noch ein klein wenig mehr sein, um ein breites Grinsen auf die Lippen zu bekommen. Hier wäre wohl ein kleiner Plugin Hybrid, wie er im PKW Bereich schon eingesetzt wird, sinnvoll. Das Mehrgewicht des Hybrid dürfte vermutlich den Verbrauch dann nicht senken, aber man hätte einfach mehr Durchzug wenn es bei Überholvorgängen am Berg mal nötig ist. Zumal sie dann mit dem Hybrid die Teststrecke fahren könnten und vermutlich die Werte noch besser wären. Der Motor ist nicht völlig gedämmt verbaut, nagelt aber auch nicht sondern liefert im Innenraum eher ein ‘brummendes’ Geräusch. Nicht unangenehm, aber deutlich wahrnehmbar. Kaum spricht man den Motor auch nur an, kommt vom Verkäufer “Ja es ist kein V6, aber der wird ja massiv beim Hersteller eingefordert. Leider haben wir dazu noch keine Informationen.” Verwunderlich, da ich selbst bis dahin nicht vom V6 gesprochen hatte und er wusste, dass ich mit dem T5 auf dem Hof gefahren bin. Vermutlich haben sie schon viele Kunden gehabt, die ihn mangels V6 stehen lassen haben. Vielleicht bin ich da weniger Emotional, aber für mich wäre ein PluginHybrid ausreichend und vermutlich die sinnvollere Lösung, da so nicht immer 6 Zylinder laufen, wenn man sie gar nicht braucht.
Getriebe
Das Getriebe schaltet wie im PKW Bereich schnell und ohne dass man davon etwas merkt. Eingriffe von Hand werden sofort umgesetzt und mit den 7 Gängen ist es doch besser abgestimmt als der 5er Wandler vom Viano. Die Einstellungen für das Setup (Sport, Eco, Comfort) ergibt für mich nur im Bereich ECO und Comfort Sinn. Im Sport-Setup hat man das Gefühl, als ob er über den optimalen Drehzahlbereich hinaus hochdreht. Für einen Benziner sicher sinnvoll, aber beim Diesel kommt da oben halt nicht viel. Vermutlich wird es einfach in alle verbaut und ein kommender Benziner dabei schon berücksichtigt. Ansonsten erreicht er bei 170km/h an die 3.000 rpm, diese Drehzahl erreiche ich bisher beim T5 bei 157km/h im sechsten Gang. Also ein deutlicher Zugewinn durch den siebten Gang und die 170km/h fühlten sich souverän an. Ein Schalter wäre mir aus Gewohnheit lieber, es ist für mich einfach der Spaß am Autofahren. Aber bei solch großen Motoren, solch einem Gewicht ist es vielleicht sinnvoll, dass Mercedes es da selbst in die Hand nehmen möchte und das Setup von Motor und Getriebe bestimmt - könnte ja die Langlebigkeit auch erhöhen. Werde das Schalten aber vermissen.
Fahrwerk
Es war das normale Fahrwerk und es hat mich überrascht. Es ist sehr deutlich besser abgestimmt als das Fahrwerk des Viano und ist identisch oder gar ein wenig besser wie das meines jetzigen T5. Kein Nicken in Kurven, schnelle Lastwechsel in Kurvenfolgen werden gut gemeistert, so kenne ich es bisher und es ist dann mit einem Sportfahrwerk vermutlich noch ein wenig besser bzw mit 18" Bereifung. Es dürfte dann über dem Niveau aller bisher gefahrenen Vans/Busse liegen. Top Job.
Assitenz-Systeme & Burmester
Ob man sie braucht muss jeder selbst entscheiden. Die Verkehrszeichen wurden sehr gut erkannt. Abstandsradar hat gut funktioniert, sich aber auch von schnellen Spurwechseln mal verwirren lassen. Kollisions-Assistent habe ich lieber nicht ausprobiert. Die 360° Kamera funktioniert sehr gut in der Aufsicht, die anderen Bilder sind gewöhnungsbedürftig aber mit der Zeit sicher gut zu nutzen. Die Bedienung über das Spielzeug in der Mittelkonsole ist nicht gänzlich ausgereift. Zum Glück sind wichtige Sachen wie Klima mit Schaltern zu erreichen wie auch die Umschaltung der wichtigsten Funktionen des Zauberkastens. Die Kombination von Touchpad und Drehrad hätte man fusionieren können, aber vielleicht war dies wegen Patentrechten nicht möglich. Hier wechseln zu müssen ist nicht wirklich ideal durchdacht. Die Kartenansicht des Navi ist um einiges schlechter als beim Handy-Navigon-Material. Da sollte man sich gut überlegen, ob nicht ein kleineres Modell ausreichend ist. Die Burmester Anlage war nett, aber kann vom Sound nicht wirklich überzeugen (hier bin ich durch 20 Jahre Veranstaltungstechnik vielleicht auch sehr kritisch). Habe nicht geschaut, ob es Presets beim Sound gibt, eventuell gibt es da noch Optimierungsmöglichkeiten, aber der Sprecher im Radio war nicht wirklich präsent, die Sprachverständlichkeit nicht wirklich gut, Songs hatten wenig Brillanz. Was recht gut funktioniert, ist die Zuweisung zum Fahrersitz als Klangmittelpunkt. Ob es einen EQ gibt um den Sound zu optimieren und welche Bandbreite dieser hat ist mir nicht bekannt.
Die Entscheidung
Würde es das Panoramadach schon geben und wäre es offiziell möglich die Schlafbank mit der öffnenden Heckscheibe zu kombinieren, wäre ich wohl gestern schon sehr konkret geworden. Aber so muss ich mich noch eine ganze Weile gedulden und ob ein Freundlicher so nett ist mir das Schlafbank/Heckfenster Problem zu lösen, muss man sehen. Es konnte mir keiner sagen ob diese Kombination eventuell aus technischen Gründen nicht geht, oder ob Mercedes sie einfach nicht vorgesehen hat. Stell mir das doch sehr schnucklig vor im Auto zu schlafen, die Heckklappe offen und dabei auf den Strand, die Berge schauen oben Panoramadach noch auf und frische Luft pur. Die Entscheidung ist auf alle Fälle gefallen, es wird eine V-Klasse 250 BlueTec in lang (größer bringt nur Probleme bei den Parkplätzen mit sich, kleiner fehlt mir der Kofferraum). Es sei denn, sie legen in den nächsten Monaten noch etwas nach bei der Motorisierung. Nun muss ich nur noch schauen, was für Angebote es gibt, und wie die Wunschkonfiguration am günstigsten gestaltet werden kann. Schnick Schnack wie Verkehrszeichen-Erkennung brauche ich einfach nicht, hab ja Augen und die funktionieren zum Glück sehr gut. Das Navi im Comand überzeugt nicht wirklich mit der Darstellung, es sind also schon ein paar Sachen auf die ich auch verzichten kann.
Wenn hier jemand Tipps für den Kauf hat, einfach her damit. Es kommt einfach auf das Angebot an, ob es ein Neuwagen oder ein junger Gebrauchter wird. Letzteres dauert dann natürlich noch ein wenig, aber ich glaube nur hier habe ich die realistische Chance, dass mir jemand eine Schlafbank in einen mit öffnender Heckscheibe reinstellt (wenn es technisch geht). Also sie austauscht, wenn der Händler genug V-Klasse auf dem Hof stehen hat.
Ansonsten freue ich mich auf den Austausch an Erfahrungen und die Tipps bezüglich der V-Klasse, die in naher oder ferner Zukunft hier wohl Einzug halten werden.
Gruß
Michel
man nennt mich Michel und ich komme aus dem Süden am Fuße des Schwarzwalds und wäre bei einem Stammtisch im Raum Freiburg sicher auch ab und an dabei. Wenn in Zukunft dann sicher so viele gute Themen für die V-Klasse hier zu finden sind, ist das Forum eine große Hilfe und Ideenspender.
In den letzten Wochen habe ich mich nun um Probefahrten gekümmert und meine Entscheidung steht und ist für die V-Klasse gefallen. Wer es ausführlich mag, hier meine Vorgeschichte und meine Eindrücke von der Probefahrt.
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Meine Vorgeschichte
Mein Leben lang habe ich bisher VW gefahren und die letzten beiden Autos waren ein Dehler T4 und ein T5 Maxivan. Der T4 war ein Vorserienfahrzeug und aus diesem Grund war es ab und zu sehr schwierig, überhaupt Ersatzteile zu bekommen. Mein Mechaniker bemühte sich immer aber VWN war laut seiner Aussage dabei “überhaupt nicht bereit zu helfen”. Da ein Umzug anstand und ich wusste, dass ich so auch meinen Mechaniker verliere, habe ich den T4 verkauft. Nach der guten Erfahrung wurde es ein T5, da ich die Zuverlässigkeit des T4 auch hier zu finden hoffte. Gekauft wurde der T5 von einem Bekannten mit ca 90.000km und vier Jahren und Anschlussgarantie. Bei VW gilt ab 100.000km nur noch eine Baugruppengarantie und knapp nach 100.000 verabschiedete sich der DPF. Er war jedoch nicht zugesetzt, sondern der Klebstoff zwischen den Keramiksteinen löste sich auf und das Resultat war eine große Rumba-Rassel. VWN lehnte eine Kulanz ab. Wenig später verabschiedete sich der Zylinderkopf bei 118.000km und erneut lehnte VW eine Beteiligung mit der Begründung ab, dass ich ja eine Anschlussgarantie hätte. Jedem leuchtet ein, dass man für diese Garantie bezahlt und es eine Risikoversicherung ist, die nichts mit VWN zu tun hat, VWN sieht das anders. Bei dieser Reparatur kam zu Tage, dass das Fahrzeug ein 50.000km Intervall hinterlegt hat welches es so gar nicht gibt. Dieses hat VWN bis heute noch nicht ausprogrammiert bekommen und seit Jahren bin ich daran, dass sie diesen Fehler ab Werk endlich bereinigen. Aber nach Jahren hat man nun einfach keine Lust mehr und obwohl der Wagen nun bei allen T5-typischen Fehlern durchpariert wurde, habe ich keine Lust mehr weiterhin VWN Geld für Service und Reparaturen in den Rachen zu werfen. Durchrepariert dürfte der sich nun gut verkaufen, der nächste freut sich vermutlich.
Probefahrt - Viano V6 3.0
Als erstes wird immer dieser Wagen als Alternative genannt, also musste man den natürlich mal fahren. Der Wagen ist von der Aufmachung recht ähnlich, es gibt beim T5 Dinge, die hat ein Viano nicht und umgekehrt. So kann man diese beiden von der Aufmachung und Ausstattung nicht 1:1 vergleichen, und kann eine Entscheidung wohl besser als Geschmacksache auslegen. Der Motor jedoch ist unerreicht, hat von unten her ein klein wenig mehr Durchzug und deutlich mehr Laufruhe als der R5 2.5L des T5. Auch die Dämmung ist besser und es nagelt nix im Fahrerraum. Dennoch überzeugt mich leider das Sportfahrwerk nicht, da es immer noch schwammiger erschien als mein aktueller T5 mit Sportfahrwerk und 18” Bereifung. Somit war ich noch nicht vollkommen überzeugt und ein wenig geknickt. Top Motor, Fahrwerk/Lenkung gut aber nicht ganz nach meinem Geschmack, schade, aber es gibt ja die neue V-Klasse. Sonst ist der Viano dem T5 sehr ähnlich und es wäre einfach keine Verbesserung bei einer Entscheidung für die nächsten Jahre.
Probefahrt - V-Klasse
Zu Beginn gab es lange keine Möglichkeit, damit eine Probefahrt zu machen oder wenigstens mal reinzuschauen. Dies gelang mir nun endlich diese Woche.
Ablagen
Der erste Anblick des Interieur ist beeindruckend aber schon beim ersten Probesitzen sucht man mit den Augen nach Ablagen. Leider sind hier wirklich sehr wenige Möglichkeiten gegeben, um seine sieben Sachen unterzubringen. Man muss sich dann doch einschränken wenn man von T5 oder Viano kommt. Das Design kann man mögen oder nicht, es ist jedoch gut umgesetzt, aber leider eben vergessen worden, ausreichend Ablagemöglichkeiten zu schaffen.
Sitze
Auf Grund des Hüft-Airbags gibt es leider keine zweite Armlehne mehr in der ersten Reihe. Für große Menschen ist der Wagen schlicht nicht durchdacht. Als Sitzriese ist die höchste Raste der mittigen Armlehne leider immer noch zu tief, so dass der Arm nicht aufliegt, wenn man aufrecht sitzt. Die Türseite ist noch tiefer und so bleibt einem nur, den Arm auf die Oberkante zu legen. Schade, denn gerade bei einem Automatik wird der Arm sicher häufig auf der Armlehne liegen werden. Ob man die Armlehne in ihrer Position ‘drehen’ kann, damit sie höher einrastet konnte mir leider keiner sagen. Die Sitzposition ist doch deutlich tiefer als beim T5, aber dafür kann man einfach einsteigen und muss nicht erst nach oben klettern. Für fitte Leute kein Thema, aber jedes mal wenn ich meinte Tante auf den Beifahrersitz schiebe, merke ich, dass der T5 für ältere Leute wohl nichts ist. Dennoch ist die Sitzposition hoch genug, um den Van-typischen Überblick über die vorausfahrenden Fahrzeuge zu haben. Ein Sicherheitsplus, welches ich nicht mehr aufgeben möchte.
250 BlueTec - Motor
Motor gestartet und ab auf die Straße. Zwei Stunden Zeit wurde mir eingeräumt, ca. eine Stunde und 50km habe ich mir gegönnt. Da ich sehr viel Langstrecke fahre ging es erst mal auf die Autobahn. Der Durchzug ist in Ordnung, die Automatik mit der des 3.0 V6 Viano nicht zu vergleichen, aber es dürfte noch ein klein wenig mehr sein, um ein breites Grinsen auf die Lippen zu bekommen. Hier wäre wohl ein kleiner Plugin Hybrid, wie er im PKW Bereich schon eingesetzt wird, sinnvoll. Das Mehrgewicht des Hybrid dürfte vermutlich den Verbrauch dann nicht senken, aber man hätte einfach mehr Durchzug wenn es bei Überholvorgängen am Berg mal nötig ist. Zumal sie dann mit dem Hybrid die Teststrecke fahren könnten und vermutlich die Werte noch besser wären. Der Motor ist nicht völlig gedämmt verbaut, nagelt aber auch nicht sondern liefert im Innenraum eher ein ‘brummendes’ Geräusch. Nicht unangenehm, aber deutlich wahrnehmbar. Kaum spricht man den Motor auch nur an, kommt vom Verkäufer “Ja es ist kein V6, aber der wird ja massiv beim Hersteller eingefordert. Leider haben wir dazu noch keine Informationen.” Verwunderlich, da ich selbst bis dahin nicht vom V6 gesprochen hatte und er wusste, dass ich mit dem T5 auf dem Hof gefahren bin. Vermutlich haben sie schon viele Kunden gehabt, die ihn mangels V6 stehen lassen haben. Vielleicht bin ich da weniger Emotional, aber für mich wäre ein PluginHybrid ausreichend und vermutlich die sinnvollere Lösung, da so nicht immer 6 Zylinder laufen, wenn man sie gar nicht braucht.
Getriebe
Das Getriebe schaltet wie im PKW Bereich schnell und ohne dass man davon etwas merkt. Eingriffe von Hand werden sofort umgesetzt und mit den 7 Gängen ist es doch besser abgestimmt als der 5er Wandler vom Viano. Die Einstellungen für das Setup (Sport, Eco, Comfort) ergibt für mich nur im Bereich ECO und Comfort Sinn. Im Sport-Setup hat man das Gefühl, als ob er über den optimalen Drehzahlbereich hinaus hochdreht. Für einen Benziner sicher sinnvoll, aber beim Diesel kommt da oben halt nicht viel. Vermutlich wird es einfach in alle verbaut und ein kommender Benziner dabei schon berücksichtigt. Ansonsten erreicht er bei 170km/h an die 3.000 rpm, diese Drehzahl erreiche ich bisher beim T5 bei 157km/h im sechsten Gang. Also ein deutlicher Zugewinn durch den siebten Gang und die 170km/h fühlten sich souverän an. Ein Schalter wäre mir aus Gewohnheit lieber, es ist für mich einfach der Spaß am Autofahren. Aber bei solch großen Motoren, solch einem Gewicht ist es vielleicht sinnvoll, dass Mercedes es da selbst in die Hand nehmen möchte und das Setup von Motor und Getriebe bestimmt - könnte ja die Langlebigkeit auch erhöhen. Werde das Schalten aber vermissen.
Fahrwerk
Es war das normale Fahrwerk und es hat mich überrascht. Es ist sehr deutlich besser abgestimmt als das Fahrwerk des Viano und ist identisch oder gar ein wenig besser wie das meines jetzigen T5. Kein Nicken in Kurven, schnelle Lastwechsel in Kurvenfolgen werden gut gemeistert, so kenne ich es bisher und es ist dann mit einem Sportfahrwerk vermutlich noch ein wenig besser bzw mit 18" Bereifung. Es dürfte dann über dem Niveau aller bisher gefahrenen Vans/Busse liegen. Top Job.
Assitenz-Systeme & Burmester
Ob man sie braucht muss jeder selbst entscheiden. Die Verkehrszeichen wurden sehr gut erkannt. Abstandsradar hat gut funktioniert, sich aber auch von schnellen Spurwechseln mal verwirren lassen. Kollisions-Assistent habe ich lieber nicht ausprobiert. Die 360° Kamera funktioniert sehr gut in der Aufsicht, die anderen Bilder sind gewöhnungsbedürftig aber mit der Zeit sicher gut zu nutzen. Die Bedienung über das Spielzeug in der Mittelkonsole ist nicht gänzlich ausgereift. Zum Glück sind wichtige Sachen wie Klima mit Schaltern zu erreichen wie auch die Umschaltung der wichtigsten Funktionen des Zauberkastens. Die Kombination von Touchpad und Drehrad hätte man fusionieren können, aber vielleicht war dies wegen Patentrechten nicht möglich. Hier wechseln zu müssen ist nicht wirklich ideal durchdacht. Die Kartenansicht des Navi ist um einiges schlechter als beim Handy-Navigon-Material. Da sollte man sich gut überlegen, ob nicht ein kleineres Modell ausreichend ist. Die Burmester Anlage war nett, aber kann vom Sound nicht wirklich überzeugen (hier bin ich durch 20 Jahre Veranstaltungstechnik vielleicht auch sehr kritisch). Habe nicht geschaut, ob es Presets beim Sound gibt, eventuell gibt es da noch Optimierungsmöglichkeiten, aber der Sprecher im Radio war nicht wirklich präsent, die Sprachverständlichkeit nicht wirklich gut, Songs hatten wenig Brillanz. Was recht gut funktioniert, ist die Zuweisung zum Fahrersitz als Klangmittelpunkt. Ob es einen EQ gibt um den Sound zu optimieren und welche Bandbreite dieser hat ist mir nicht bekannt.
Die Entscheidung
Würde es das Panoramadach schon geben und wäre es offiziell möglich die Schlafbank mit der öffnenden Heckscheibe zu kombinieren, wäre ich wohl gestern schon sehr konkret geworden. Aber so muss ich mich noch eine ganze Weile gedulden und ob ein Freundlicher so nett ist mir das Schlafbank/Heckfenster Problem zu lösen, muss man sehen. Es konnte mir keiner sagen ob diese Kombination eventuell aus technischen Gründen nicht geht, oder ob Mercedes sie einfach nicht vorgesehen hat. Stell mir das doch sehr schnucklig vor im Auto zu schlafen, die Heckklappe offen und dabei auf den Strand, die Berge schauen oben Panoramadach noch auf und frische Luft pur. Die Entscheidung ist auf alle Fälle gefallen, es wird eine V-Klasse 250 BlueTec in lang (größer bringt nur Probleme bei den Parkplätzen mit sich, kleiner fehlt mir der Kofferraum). Es sei denn, sie legen in den nächsten Monaten noch etwas nach bei der Motorisierung. Nun muss ich nur noch schauen, was für Angebote es gibt, und wie die Wunschkonfiguration am günstigsten gestaltet werden kann. Schnick Schnack wie Verkehrszeichen-Erkennung brauche ich einfach nicht, hab ja Augen und die funktionieren zum Glück sehr gut. Das Navi im Comand überzeugt nicht wirklich mit der Darstellung, es sind also schon ein paar Sachen auf die ich auch verzichten kann.
Wenn hier jemand Tipps für den Kauf hat, einfach her damit. Es kommt einfach auf das Angebot an, ob es ein Neuwagen oder ein junger Gebrauchter wird. Letzteres dauert dann natürlich noch ein wenig, aber ich glaube nur hier habe ich die realistische Chance, dass mir jemand eine Schlafbank in einen mit öffnender Heckscheibe reinstellt (wenn es technisch geht). Also sie austauscht, wenn der Händler genug V-Klasse auf dem Hof stehen hat.
Ansonsten freue ich mich auf den Austausch an Erfahrungen und die Tipps bezüglich der V-Klasse, die in naher oder ferner Zukunft hier wohl Einzug halten werden.
Gruß
Michel