[ Mercedes VITO, V-Klasse und Viano Forum ]


Die ersten Hunderttausend

Geschrieben von RBS am 26. August 2005 01:43:01:

Vor einigen Tagen zeigte der Tacho meines Vito zum ersten Mal etwas Sechsstelliges an. Aus diesem Anlass vielen Dank ans Forum für den einen oder anderen nützlichen Tip. Und für die, die es interessiert, ein kleines Zwischenfazit:

Vito L 112CDI, Bj. 11/01, 100.000 km; vorwiegend Mittel – und Langstrecke; davon mindestens ein Drittel mit „für gelegentlichen Betrieb zulässigemengel“ voll ausgereizten 2,5to Hänger. Das Fahrzeug sehe ich als Werkzeug, dessen zuverlässiges Funktionieren für mich wirtschaftlich ziemlich wichtig ist; dementsprechend schonend und „professionell“ versuche ich (als nahezu alleiniger Fahrer) damit umzugehen. Soweit ich weis, machen 40 – Tonner während der ersten 500.000 Kilometer dann keinen Ärger. Das will ich auch!smile

flexTechnische Probleme - bisher nur Kleinigkeiten bzw. Garantie:

- nach ca. 4 Wochen vordere Fahrwerksträger rundum angerostet. Empfand ich als Frechheit; wurden von DC erneuert (und dabei vorsichtshalber der halbe Unterboden „nachkonserviert“) / Garantie.
- ab Auslieferung hatte der Bremsschlauch des rechten Vorderrades wohl gelegentlich Berührung mit dem Stossdämpfer (Schleifspuren; wohl nachlässig oder zu kurz verlegt) / Garantie.
- nach 1 Jahr Riss im Auspuffendrohr/ Garantie. Kurze Zeit später wieder, an der gleichen Stelle/ wieder Garantie. Da hat wohl ein Zulieferer gepfuscht bzw. irgendwie die Schwingungsdynamik unterschätzt. Seither jedenfalls Ruhe.
- seit ein paar Wochen tut es das rechte hintere Ausstellfenster nicht mehr. Kommt kein Strom an, über beide Schalter nicht (ich denke aber, die schalten irgendein Relais?); zu weiterer Suche war ich bisher zu faul. Hat jemand einen Tip?
- seit einiger Zeit ist wohl laut Vorglühanzeige (mindestens) eine Glühkerze hinüber. Ist zwar im Betrieb nichts von zu spüren; bei der demnächst anstehenden großen Inspektion werde ich wohl trotzdem vorsichtshalber den Satz erneuern lassen.

mistNegatives/ Ärgerliches:

- Geräuschentwicklung im Innenraum. Habe ich mit Hilfe der „Steinwolle-in-Gefrierbeuteln“ – Methode und eines dicken Bodenteppichs gelöst; billig und mit sehr gutem Ergebnis.
- Kratzempfindlichkeit des Plastikinnenlebens. Buchstäblich jede Berührung hinterlässt Spuren für die Ewigkeit. Ist das beim 639 besser?
- erste Rostbläschen im Bereich des berüchtigten scheuernden Heckklappengriffs. Und natürlich lässt sich das Ding zwecks vorbeugender Behebung nicht mehr zerstörungsfrei demontieren. Rostansätze auch an diversen „schwarzen“ Teilen (Reserveradhalterung, Querträgerblech über Kühler). Ärgerlich, aber wegen solchen Firlefanzes möchte ich die Kulanzschiene von DC bzw. meiner Werkstatt nicht unbedingt bemühen. Das spare ich mir dann lieber auf für den Fall des ersten ernsthaft teuren Motorschadensjoker.

spitzePositives/ Überraschendes:

- 19,99999 % Nachlass auf Listenpreis. Der Verkäufer meinte, ab 20% bekäme er Ärger.
- bislang ausser Inspektionen keinerlei Zusatzkosten.
- „Assyst“ lohnt sich bei gemischtem Langstreckenbetrieb durchaus; hat mir bisher knapp 15.000 zusätzliche inspektionsfreie Kilometer ermöglicht.
- Bremsen - im Gegensatz zu einigen hier gelesenen Horrorpostings - standfest. Zwar nicht besonders beeindruckend in der Wirkung, jedoch kaum Verschleiß an Scheiben zu erkennen, auch die (immer noch ersten) Beläge tun es noch. Da hatte ich Schlimmeres befürchtet.
- Reifenverschleiß (195 R 15C; Bridgestone R623) phänomenal niedrig. Bei 80.000 km neue Vorderreifen, weil, obwohl noch genügend (4mm) Profil, das Aquaplaningverhalten merklich schlechter wurde. Die hätten aber auch noch locker 10.000 km mehr gemacht vor Erreichung der Mindestprofiltiefe. Damit sich die Hinterreifen überhaupt jemals abfahren, laufen die jetzt auf der Vorderachse, die beiden neuen hinten. Vorher besaß ich mal einen ähnlich konstruierten, allerdings schwereren (3,5to) Renault Master; da waren – egal, welches Fabrikat – spätestens alle 30.000 km neue Vorderreifen fällig.
- sehr gutes Zugfahrzeug. Mit ordentlich ausbalanciertem 2,5to – Hänger liegt das ganze wie ein Brett auf der Strasse und lässt sich auch durch böswillige Lenkbewegungen nicht aus der Ruhe bringen. Tempomat auf 99 km/h, und die Welt vergessen....

Fazit: Bisher positiv mit kleinen Abstrichen. Zumindest während der ersten 100.000 km kann ein Vito durchaus ein zuverlässiges und dabei recht komfortables (Nutz)fahrzeug sein.
Mal sehen, was die nächsten 200.000 so bringen. Wenn’s so weitergeht, war der Deal in Ordnung. Ich bin einigermassen zuversichtlichjoker

MfG
Ralf




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