[ Mercedes VITO, V-Klasse und Viano Forum ]


Re: Wandlungserfahrungen

Geschrieben von tebert am 16. März 2005 01:24:38:

Als Antwort auf: Wandlungserfahrungen geschrieben von CW am 15. März 2005 16:13:48:

Hallo Andi,

ich möchte in diesem Kontext gerne die Erfahrung bis Wandlung mit unserem Viano 2.2 CDI Ambiente (extralang) schildern. Schon bei Fzg-Übergabe (EZ 07/2004) ließ ein in beständiges nervtötendes lautes Klappern aus Richtung der hinteren 3er-Sitzreihe nur durch die Motorvibration im Stand (die mittlere Rückenlehne war nicht richtig festgeschraubt) darauf schließen, dass ALLE, die dieses Fahrzeug bis dahin bewegten (und das sind bestimmt einige auf dem Weg von Spanien nach Deutschland) taub gewesen sein müssen. Auch beim Händler hat es keiner zu Kenntnis genommen. Da wurde sogar so gut gearbeitet, dass das Kennzeichen hinten mit einer passenden Schraube und einem "Findling" mehr oder weniger festgewichst worden ist. Nach dreimal Heckklappe zuschlagen fiel es einfach ab. Der nächste Regenschauer hat sich dann im Innenraum fortgesetzt - das Wasser lief innen an den Dichtungen der hinteren Ausstellfenster herunter. Beim ersten Werkstattaufenthalt (5 Tage) konnte nichts festgestellt werden. Als ich den Wagen dann wieder abholen konnte regnete es wieder. Und es lief wieder Wasser rein. Beim folgende Werkstattaufenthalt (7 Tage) wurde der Innenraum komplett "gestrippt". Fazit: Das Wasser lief durch die hintere Befestigung der Dachreling, den Schließmechanismus eines Ausstellfensters UND die seitliche Führungsschiene der Schiebetür links oben in den Innenraum. In den folgenden Monaten war der Wagen dann mit den folgenden Mängeln insgesamt 8 Mal je 6-10 Tage in der Werkstatt. Hinzu kamen noch diverse "Kurzaufenthalte".

- Geräusche Armaturenbrett (nicht behoben)
• Knacken im Bereich A-Säule rechts bei schlechter Fahrbahn
• beständiges Klappern ab ca. 100 km/h
• Rappeln aus der Mitte bei Außentemperatur über 15 Grad Celsius
Hinweis: Reklamiert wurde hier *nicht* das "Knistern im Gebälk" welches einem Fahrzeug dieser Konzeption und Qualität immanent ist
- Einschalten der Standheizung über Fernbedienung funktioniert oft nicht (nicht behoben)
• Tritt auch auf, wenn Fernbedienung direkt am Fahrzeug bzw. im Fahrzeug betätigt wird
• Batterien Fernbedienung bereits überprüft, Fernbedienung lt. Anleitung neu abgestimmt
- Knopf Multifunktion Lenkrad links unten defekt (nicht behoben)
- Auspuffanlage klappert im Stand / bei kaltem Motor (nicht behoben)
- Druckverlust Luftfederung: Fahrzeug steht schief, Federung "schlägt durch" (zunächst behoben)
- Abdeckleiste Schiebetür lose (behoben)
- Lüftungsaustritt Armaturenbrett lose (behoben)
- Batterie nach wenigen Stunden Standzeit entladen > Fahrzeug startet nicht mehr (zunächst behoben)
- starke Schleifgeräusche vorne links beim Einfedern (nicht behoben)
- Ölverlust Bereich Motor/Getriebe (nicht behoben)
- Kombiinstrument defekt (nicht behoben)

Die allgemeine Verarbeitungsqualität ist weniger als mäßig, die Spaltmaße sind mißerabel und beim Benz-Emblem vorne blättert schon die Farbe ab...

Den Vorschlag der Wandlung hat uns dann unser Ansprechpartner im Verkauf von sich aus unterbreitet. Vorigen Freitag hatte ich einen Termin mit dem "Werkskundendienst". Nach den unvermeidbaren Phrasen die der gute Mann wahrscheinlich auch bei seinem Kegelclub zur Begrüßung bringt ("Schönen guten Tag, ich möchte mich gerne im Namen der DaimlerChrysler AG für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen...") aber einer durchaus sympatischen Art im Felix-Magath-Stil und unter Bezugnahme auf ein vorliegendes Schreiben von unserer Seite bzgl. Mängel und Anspruch Wandlung fragte er zunächst, ob eine Chance für sein Haus bestünde im Rahmen einer Nachbesserung die Mängel zu beseitigen, was natürlich wenig realistisch erschien. Sodann fragte er nur noch nach den Parametern, die formaljuristisch einen Anspruch auf Wandlung begründen können (hier: selber Fehler nach drei Nachbesserungsversuchen nicht behoben) und reichte mir die Hand.

Das Prozedere sieht vor - hier gibt die Rechtssprechung den Rahmen vor - das der Leasingvertrag rückabgewickelt wird, d.h. alle Leasingraten, Anzahlung etc. erstattet wird und für die Nutzung 0,67 % des Leasingwertes bzw. bei Kauf des Kaufpreises pro 1.000 km zu zahlen sind.

Sehr unzufrieden war ich mit der Zuverlässigkeit der Werkstatt, die aber eher in internem Restrukturierungsfrust zu finden sind und der Salamitaktik bei der Wandlung (der Vorschlag zu Wandlung kam im Dezember). Das sich Schrempp hinstellt und verkündet, DC-Produkte seien über jede Qualitätsdiskussion erhaben ärgert mich als Kunden maßlos. Es scheint, dass die Produkte und Mitarbeiter doch in einer Parallelwelt existieren.

Allen anderen wünsche ich mehr Glück mit Ihrem Fahrzeug.

Grüße
Tim

P.S.: Weil hier schon mehrfach nach dem Verbrauch gefragt wurde. Nach 15.000 km (2/3 Autobahn, 1/3 Stadt) und teils sehr moderater als auch zügiger Fahrweise hat sich der Durchschnittsverbrauch bei 11,8 Liter/100 km eingependelt.

P.P.S.: Und weil schon des öfteren nach der Wintertauglichkeit gefragt wurde: Nachdem ich die Ganzjahresreifen (Goodyear Cargo Vector 225/60/16) reklamiert habe die mir in der Werkstatt als Winterreifen verkauft wurden (damit ging gar nichts) und Goodyear Eagle Ultra Grip GW-3 (225/60/16 XL 102 H) auf die Serien-Alufelgen habe aufziehen lassen bin ich auch bei Schnee die 14% Steigung zu Hause ohne große Probleme hoch- und runtergekommen.




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